Verkehr:Autonom fahren ohne Unfälle

Die "Menge aller Möglichkeiten" ist für die Arbeit von Matthias Althoff essenziell. Ist sie Sekunden im Voraus berechnet, können Gefahren ausgeschlossen werden - und Unfälle autonom fahrender Fahrzeuge mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermieden werden. Althoff hat in München Maschinenbau studiert und in Elektrotechnik promoviert. Seit 2013 ist er Juniorprofessor für Informatik an der Technischen Universität München (TU) und arbeitet an einem Verfahren, das autonomes Fahren sicher machen soll - und zwar zu 100 Prozent, wenn man ein winziges Restrisiko vernachlässigt. Ist ein selbständig fahrendes Fahrzeug in Bewegung, berechnet Althoffs System jene Menge aller Möglichkeiten an Situationen, die Sekundenbruchteile später eintreten können. Ein bremsender Vordermann, ein plötzlich kreuzender Radfahrer, ein von hinten anrasendes Motorrad. Die Varianten, in denen sich Gefahren im Straßenverkehr auftun können, sind unendlich. Trotzdem meint Althoff, dass sein spezielles Verfahren alle möglichen Situationen berücksichtigt, in denen autonom fahrende Fahrzeuge einen Unfall verursachen könnten - zumindest wenn seine Annahmen passen, etwa, dass ein Mensch beim Gehen nicht auf 40 Stundenkilometer beschleunigt. "Das Verfahren ist beweissicher", sagt er selbstbewusst. Bis erste Autos damit ausgestattet werden können, dauert es aber noch ein paar Jahre.

© SZ vom 15.12.2018 / lfr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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