Süddeutsche Zeitung

Verkehr:1,4 Millionen Euro an Bußgeldern - durch Blitzer in einem Tunnel

Von Thomas Anlauf

Für Raser sind sie ärgerlich, aber aus Sicht der Stadt sind die Blitzanlagen am Mittleren Ring ein voller Erfolg. Seit die Geschwindigkeitsmessanlagen in den Tunnels und an der Landshuter Allee installiert worden sind, wird das Tempolimit von 50 Stundenkilometern viel häufiger eingehalten.

So haben Messungen des Kreisverwaltungsreferats ergeben, dass die Auto- und Motorradfahrer durchschnittlich 20 Stundenkilometer über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit am Ring unterwegs waren, seit Einführung der Blitzer fahren die meisten höchstens fünf Stundenkilometer zu schnell.

Die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und die Vereinheitlichung des Geschwindigkeitsniveaus in den Straßentunnels sei "ein wesentlicher Sicherheitsaspekt und kann somit als Erfolg betrachtet werden", teilte Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle am Freitag mit.

Ein Hauptgrund für das überwachte Tempolimit am Ring war jedoch die hohe Konzentration an Stickoxiden: An der Landshuter Allee werden die zulässigen Grenzwerte für NO₂ zeitweise um das Doppelte überschritten. Ob durch das Tempolimit die Werte nun signifikant gesunken sind, müssten erst Langzeitmessungen ergeben, heißt es im Umweltreferat.

Die Messanlagen in den Tunnels und der Landshuter Allee haben aber auch noch einen weiteren Effekt: Sie bringen viel Geld. Im Petueltunnel werden monatlich im Durchschnitt 4350 Kfz geblitzt, auf der Landshuter Allee 1150. Im vergangenen Jahr verhängte die Polizei gegen Raser im Petueltunnel insgesamt mehr als 1,4 Millionen Euro an Bußgeldern, an der Landshuter Allee kassierte sie in weniger als einem halben Jahr mehr als 850 000 Euro.

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Quelle:
SZ vom 30.04.2016
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