Verhaltensregeln für Stalking-Opfer:Konsequent bleiben, Verwandte warnen

Was tun, wenn man von einem Stalker verfolgt wird? Polizei und Hilfsorganisationen raten zur Anzeige, einem neuen Handy und einer "Einstweiligen Verfügung". Hier die wichtigsten Tipps für Betroffene.

Stalking-Opfer sollten nicht zögern, sich an eine Hilfsorganisation für Betroffene zu wenden. Diese sind im Internet zu finden, zum Beispiel unter:

www.gemeinsam-gegen-stalking.de

www.deutsche-stalkingopferhilfe.de

www.weisser-ring.de

[] Bei Gesundheitsproblemen ist es ratsam, ärztliche und/oder psychotherapeutische Hilfseinrichtungen aufzusuchen. Für Frauen können Selbstbehauptungskurse dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu erhöhen.

[] Um sich vor Nachstellungen zu schützen, können Betroffene beim Amtsgericht eine "Einstweilige Verfügung/Schutzanordnung" nach dem Gewaltschutzgesetz beantragen. Der Stalker darf sich dem Opfer dann für ein paar Monate nicht mehr nähern. Missachtet er dies, macht er sich strafbar und muss mit einer Freiheits- oder Geldstrafe rechnen.

[] Betroffene sollten dem Stalker unmissverständlich klar machen, dass sie keinen Kontakt mehr wünschen.

[] Konsequent bleiben: Keine SMS, Mails oder Anrufe beantworten. Das soll dem Täter signalisieren, dass seine Bemühungen vergeblich sind.

[] Anzeige bei der Polizei erstatten.

[] Bei einer akuten Bedrohung sofort die Polizei über den Notruf 110 alarmieren.

[] Wird man von dem Stalker im Auto verfolgt, unverzüglich zur nächsten Polizeidienststelle fahren.

[] Das gesamte Umfeld, also Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn, informieren. Das Umfeld ist dann bei einer Kontaktaufnahme des Stalkers vorgewarnt und gibt etwa nicht die neue Telefonnummer oder Adresse des Opfers heraus.

[] Alles dokumentieren, was der Stalker schickt, mitteilt oder unternimmt. Alle Mails, SMS und Mobilbox-Nachrichten sollten aufgehoben werden. Diese Beweismittel können für ein Gerichtsverfahren wichtig sein.

[] Persönliche Daten gehören nicht in den Hausmüll. Sorgsam mit persönlichen Unterlagen umgehen.

[] Hat der Stalker die Festnetznummer des Opfers, ist die Anschaffung eines Anrufbeantworters ratsam, um Mitteilungen des Stalkers zu dokumentieren.

[] Ein zweites Handy ist zu empfehlen. Damit ist es möglich, sich von den Anrufen abzuschirmen, sie aber trotzdem, einschließlich der eingegangenen SMS, gut zu dokumentieren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: