Süddeutsche Zeitung

Tarifverhandlungen:Erfolg für MVG-Mitarbeiter

Die Beschäftigten der Münchner Verkehrsgesellschaft erhalten eine Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge und mehr Urlaubstage. Die Gespräche gehen noch weiter, Verdi schließt einen weiteren Warnstreik nicht aus.

Von Andreas Schubert

Die Gewerkschaft Verdi hat zusammen mit dem Gewerkschaftsbund DBB Beamtenbund und Tarifunion bei den Tarifverhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) einen Teilerfolg erzielt. Vom 1. Januar 2024 an gilt der Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) Bayern auch für die Mitarbeiter der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Diese werden bisher nach dem Haustarif TV MVG entlohnt.

Für die Beschäftigten bedeutet das unter anderem eine Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge und mehr Urlaubstage. "Das Angebot geht aber auch an unsere finanzielle Schmerzgrenze", so Werner Albrecht, SWM-Geschäftsführer Personal und Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite. "Allein die Überführung des TV MVG in den TV-N Bayern kostet uns im ersten Jahr rund fünf Millionen Euro."

Für 2023 wird der TV MVG noch ein letztes Mal verlängert, zunächst muss die MVG dem KAV beitreten. Die konkreten Anpassungen für diesen Zeitraum werden derzeit noch ausgearbeitet und werden sich an den Ergebnissen der Verhandlungen zum Tarifvertrag Öffentlicher Dienst beziehungsweise dem TV-N Bayern orientieren.

Die dritte Gesprächsrunde für den TV-N ist für den 30. März festgesetzt. Über den TV MVG verhandeln die MVG und Tarifkommission am 3. April weiter.

Während MVG-Chef Ingo Wortmann, "aufgrund der guten Gesprächsatmosphäre und der in Aussicht stehenden Abschlüsse" davon ausgeht, dass die MVG nicht mehr bestreikt wird, schließt Verdi-Gewerkschaftssekretär Franz Schütz einen weiteren Warnstreik nicht aus. Die Aufnahme der MVG-Mitarbeiter in den TV-N sei zwar ein "Riesenerfolg", sagt er. Dennoch gehe es weiterhin um höhere Einkommen des Personals. Verdi fordert eine Erhöhung um 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr.

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