Verbot für Radfahrer:Umfrage: Marienplatz soll gesperrt bleiben

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Nur noch nachts dürfen Radfahrer über den Marienplatz fahren. (Foto: Stephan Rumpf)

Am Alten Peter kommt kein Radl, Taxi oder Bus mehr vorbei - und eine Mehrheit der befragten Münchner will, dass das so bleibt.

Von Marco Völklein

Soll der Marienplatz auch weiterhin für Radfahrer, Busse und Taxis gesperrt bleiben? Laut einer Umfrage ist eine Mehrheit dafür. Die neue Regelung gilt seit Mitte Februar, weil das frühere Hugendubel-Haus aufwendig umgebaut wird. Von Radlern, die beim Befahren der Straße vor dem Alten Peter erwischt werden, kassiert die Stadt 15 Euro. Gegen Pläne, die Durchfahrt dauerhaft zu sperren, wehren sich Umwelt- und Radfahrerverbände unter anderem mit Protestaktionen und einer Online-Petition. Eine Bürgerinitiative hat mehr als 5500 Unterschriften an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) übergeben, um zumindest die Sperrung für die Busse der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) auf der Linie 52 wieder aufzuheben.

In der Umfrage spricht sich nun eine Mehrheit für eine dauerhafte Sperrung des Marienplatzes für Fahrzeuge aller Art aus. Das in München ansässige Unternehmen RIM Marktforschung hatte dazu von Mitte April bis Anfang Mai 733 Personen im Großraum München schriftlich befragt. 57 Prozent der Teilnehmer gaben an, sie würden die dauerhafte Umwandlung des Abschnitts zwischen Dienerstraße und Rindermarkt in eine Fußgängerzone "eher begrüßen", lediglich 13 Prozent votierten für "eher ablehnen". Der Rest der Befragten, also 30 Prozent, gab keine Antwort.

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Damit dürften sich CSU und SPD im Rathaus bestärkt sehen. Sie hatten im vergangenen Herbst gegen die Stimmen aller anderen Fraktionen durchgesetzt, dass nach Beendigung der Hugendubel-Baustelle die Sperrung des Marienplatzes für Fahrzeuge aller Art aufrechterhalten bleibt. Zudem hatten die beiden Parteien die Stadtverwaltung mit einer Um- und Neugestaltung des Marienplatzes beauftragt. Demnach soll die bestehende Fußgängerzone in den nächsten Jahren weiter nach Osten bis zum Alten Rathaus ausgedehnt werden, im Süden bis zum Rindermarkt und im Norden in die Dienerstraße hinein bis zur Kreuzung mit der Landschaftstraße.

In der Umfrage waren nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts die Befürworter der dauerhaften Umwandlung des Marienplatzes in eine Fußgängerzone mit 62 Prozent überdurchschnittlich häufig unter der Stadtbevölkerung anzutreffen; der Anteil der Ablehner betrug hier 17 Prozent. 21 Prozent der Stadtbewohner äußerten sich nicht. Im Umland sprachen sich nach Angaben des Umfrageinstituts 51 Prozent für die Aussperrung von Radfahrern, Taxis und Bussen aus, neun Prozent stimmten dagegen. Die Zahl der Unentschiedenen lag mit 40 Prozent im Umland relativ hoch.

© SZ vom 31.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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