Veranstaltungstipps:Die Woche in München

Cricket und Curry im Englischen Garten oder Eric Clapton auf dem Königsplatz. Immer donnerstags - die Veranstaltungstipps für diese Woche.

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Sommerfest

Zum indischen Unabhängigkeitstag gibt es im Englischen Garten Cricket und Curry

Ausgerechnet Cricket - dass das Indien-Institut den Indischen Unabhängigkeitstag gerade mit einem Turnier in dieser Sportart feiert, scheint auf den ersten Blick etwas verwunderlich. Das Schlagballspiel gilt als typisch englisch, und Indien löste sich am 15. August 1947 von seinen britischen Besatzern. Aber ob Cricket tatsächlich von den Engländern erfunden wurde, oder ob nicht doch die Inder die Urheber sind, lässt sich nicht abschließend klären. Fest steht nur, dass in Indien die Bälle mit Begeisterung geschlagen werden.

Der derzeitige Kapitän der Nationalmannschaft, Mahendra Singh Dhoni, wird dort verehrt wie in Deutschland Michael Ballack. Für das Indien-Institut Grund genug, am Freitag, 15. August, in der Städtischen Schulsportanlage im Englischen Garten (hinter dem Haus der Kunst) ein Cricket-Turnier zu organisieren. Eröffnet wird das Fest zum ,,Independence Day'' um 13 Uhr vom neuen indischen Generalkonsul Anup Kumar Mudgal. Danach treten professionelle Spieler aus Indien und Deutschland in Teams gegeneinander an.

Da die Regeln nicht ganz einfach sind, werden diese während des Spiels auf Deutsch erklärt. Zwischendurch gibt es Kaffee, Kuchen und indische Spezialitäten. Auf dem Speiseplan stehen verschiedene Currys und Samosas - das sind Teigtaschen, gefüllt mit Kichererbsen.

Cricket-Spiel, Fr., 15. Aug., 13 Uhr, Städt. Schulsportanlage Engl. Garten, www.indien-institut.de, 089/21968715

Foto: Reuters

(SZ-Extra vom 13.8.2008/Nicole Hinz/jh)

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Kino

"Elegy - oder die Kunst zu Lieben": Die Spanierin Isabel Coixet verfilmt einen Roman von Philip Roth

Verliebt in den Professor. Mädchen sind so. Das fängt mit dem Lehrer in der Schule an, der so gut Rilke vortragen kann und das schon kennt, worüber die Jungs in der Klasse erst noch ihre Zoten reißen. In der Uni geht das dann weiter: Der erfahrene, intellektuell brillante Meister wird zum Objekt jeglicher Begierde zwischen Geist und Körper. Dass seine Haut schon welkt und seine Hände Altersflecken haben, ist da Nebensache. Trotzdem fehlt derlei Liaison oftmals die Leichtigkeit.

Manchen enden sogar in der Ehe - oder noch tragischer. Zu welcher Kategorie Elegy gehört, verrät freilich schon der Titel. Der charismatische Professor David Kepesh (Ben Kingsley) wird seit jeher von willigen Studentinnen umschwärmt. Er hat, wie der Bayer sagt, nichts anbrennen lassen und dabei die flotten Motten in Scharen verheizt. Er befriedigt eine Zeit lang seine Eitelkeit an ihnen, dann wendet er sich der Nächsten zu.

Doch wie das im Film so sein muss: Alles ändert sich, als Consuela Castillo (Penélope Cruz) in den Hörsaal seines Lebens ritt. Sie ist ebenso schön wie klug und obendrein selbstbewusst. Kepesh weiß, dass sie ihm gewachsen ist und bricht zunehmend in Panik aus. Sein Selbstbild gerät ins Wanken, seine Zweifel an Consuelas Liebe fressen ihn auf, seine Eifersucht wird obsessiv.

Die Spanierin Isabel Coixet (Mein Leben ohne mich) hat mit Elegy eine Vorlage der amerikanischen Schriftstellers Philip Roth verfilmt. Sie erzählt die Geschichte in dunklen, braunschwarzen Bildern aus der Perspektive des Mannes. Viel zu gut trifft sie dabei das entsprechende Altherrenpathos.

Ihre Hauptfigur, Kepesh, hält mühsam Kraft seines Geistes sein bröckelndes Leben zusammen. Seine Traumfrau bleibt dem Zuschauer wie ihm selbst dabei eigenartig fremd und unklar. Da wirken Kepeshs Beziehungen zu den Nebenfiguren fast interessanter. Auch die sind prominent besetzt: Dennis Hopper (Blue Velvet) ist Davids Freund, ein anderer Geisteswissenschaftler, mit dem er sich über die Absurdität der Liebe austauscht. Blondie Deborah Harry (Mein Leben ohne mich, Regie: Coixet) gibt dessen Frau. Patricia Clarkson (Dem Himmel so fern) glänzt in der Rolle von Davids Langzeit-Betthupferl. Insgesamt gebührt diesem Film jedoch nicht mehr, als er sein will: ein wohl gesetztes Klagelied.

Foto: AP

(SZ-Extra vom 14.8.2008/Susanne Hermanski/jh)

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Open-Air-Konzert

Eric Clapton begegnet auf dem Königsplatz Jakob Dylan, dem Sohn von Bob

Gleich dreimal ist er in der ,,Rock 'n' Roll Hall of Fame'' vertreten - mit seinen Bands Yardbirds und Cream und schließlich noch als Solokünstler: Eric Clapton, der darüber hinaus noch andere erfolgreiche Bands führte wie zum Beispiel Blind Faith oder Derek and the Dominoes, deren ,,Layla'' immer noch zu den großen Clapton-Hits zählt.

Als begnadeter Gitarrist, Jahrgang 1945, spielte der Engländer bei John Mayalls Bluesbreakers ebenso mit wie bei John Lennons Plastic Ono Band. Sein Gitarrenspiel auf dem Beatles-Song ,,While my Guitar Gently Weeps'' blieb aus rechtlichen Gründen auf der Platte unerwähnt, so wie im Gegenzug George Harrison beim Cream-Song ,,Badge'' nur als ,,L'Angelo Mysterioso'' mitwirkte. Seine Versionen von ,,After Midnight'' und ,,Cocaine'' verhalfen dem Songwriter J. J.Cale zu Weltruhm, und Fans streiten immer noch, ob Claptons Version des Bob-Marley-Songs ,,I Shot the Sheriff'' den Reggae etablierte, oder ob Reggae-König Marley dem Bluesgitarristen Clapton zum ersten Nummer-1-Hit verhalf.

Das wäre dann umso bemerkenswerter, als Clapton wenig später öffentlich behauptete, zu viele Farbige übervölkerten Großbritannien. Ausgerechnet Mister Slowhand, der als Vermittler einer vermeintlich schwarzen Blueskultur und der angeblich weißen Popkultur gefeiert wurde, steht 1976 in Birmingham auf der Bühne und beschimpft seine farbigen Fans, die zuvor noch jubelten, als Clapton fragte, wer im Konzert alles Migrant sei. Ahnten sie doch nicht, dass Clapton darauf mit einer Wahlpropaganda für den umstrittenen Politiker Enoch Powell kontern würde, der 1968 vor einer schwarzen Kolonie England warnte.

Weil Rockmusik fälschlicherweise immer als progressiv gilt und die als Reaktion auf Clapton gegründete Bewegung Rock gegen Rassismus darum auch als Rock-'n'-Roll-immanenter betrachtet wurde, warfen die Clapton-Fans jene politische Entgleisung in dieselbe Kiste der Drogen- und Alkoholsüchte, denen Clapton in seiner Karriere ebenso erlegen war wie er ihnen offen den Kampf ansagte. Schließlich unterstützte er auch schwarze Musiker wie Howlin'Wolf oder John Lee Hooker. Beim Open-Air-Konzert am Sonntag, 17. August, auf dem Königsplatz singt im Vorprogramm Gitarrist Jakob Dylan, der Sohn von Bob Dylan. Noch so eine Ikone, mit der Clapton schon gemeinsam musiziert hat.

Eric Clapton, "Summer Tour", Vorprogramm: Jakob Dylan, So., 17.Aug., 19 Uhr (Einlass 17 Uhr), Königsplatz, 21839182

Foto:dpa

(SZ-Extra vom 14.8.2008/Dirk Wagner/jh)

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Party

Feiern bis spät in die Nacht

Donerstag: Großflächig: Die Optimolwerke feiern in allen Clubs ihr großes Sommerfest (22 Uhr, Eintritt frei bis 23.30 Uhr, Friedenstraße 10). Happy Birthday: Marc Zimermanns "Lostclub" begeht mit New Wave stilvoll den dritten Geburtstag in der Registratur. Wir gratulieren (22 Uhr, Blumenstraße 28). Das Meinburk organisiert, weil der Club noch in der Sommerpause ist, sein ,,Sommerfest'' im P1 (22 Uhr, Prinzregentenstraße 1).

Freitag: Let There Be Rock: Im Rockstudio eröffnet die Partyreihe ,,Rocken unter Freunden'' mit Hits von Soundgarden bis Nirvana (22 Uhr, Landsbergerstraße161). Aus London werden die beiden NME-DJs Mikey Four und Jeff Automatic direkt ins Atomic Café eingeflogen (22 Uhr, Neuturmstraße 5).

Samstag: Auf geht's: Das Hans-Sachs-Straßenfest bietet bis 22 Uhr Spaß und Vergnügen in Münchens schönster kleinen Straße, zum tollen Motto "Die Erde bebt - die Liebe lebt" (15Uhr). Sorgente und Bauchklang sorgen für entspannte Stimmung im Olympiapark (20 Uhr). R.I.P.: Zum Todestag von Elvis Presley legen Dirk Wagner und Peter Friedrich im Substanz alle Hits und Raritäten des King of Rock'n'Roll auf (21 Uhr, Ruppertstraße28, siehe Bericht).

Sonntag: Saubere Luft: Zum "Umwelt-Aktionstag" auf dem Marienplatz treffen sich Umweltschützer zum Thema "Suche Klima, biete Schutz"(14 bis 22Uhr).

Montag: Der Kommissar geht um: In den Museumslichtspielen läuft die Biographie von Falco (22 Uhr, Lilienstraße1).

Dienstag: Wumm: Gordon's Tsunami Week und Majmoon lassen es beim Rocksommer im Theatron so richtig krachen (20 Uhr, Olympiapark).

Mittwoch: Duo infernale: The Gutter Twins stellen ihr neues gemeinsames Projekt im Ampere vor (21 Uhr, Zellstraße4).

Foto:Heddergott

(SZ-Extra vom 14.8.2008/Birgit Ackermann/jh)

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Klassik

Der Bogen als Taktstock

Mozart war nicht nur ein hervorragender Pianist, sondern spielte auch ausgezeichnet Geige. Bei der Uraufführung seiner fünf Violinkonzerte mit dem eigenen kleinen Ensemble übernahm er nicht nur selbst den Solopart, sondern dirigierte die Musiker daneben mit dem Geigenbogen. So wie er macht das auch die Primaria und Leiterin des Mozartensembles Berlin, Eva Deák.

Mit dem außergewöhnlichen Projekt, das sie nun bei den ,,Klassiktagen'' präsentiert, greift die Rumänin auf den kammermusikalischen Ursprung der Werke zurück und zeigt am 17. und 30. August mit allen fünf Konzerten ein Repertoire, das in dieser Vollständigkeit nur wenige Geiger in petto haben. Einen idealen Rahmen dafür bietet die Allerheiligen Hofkirche der Residenz, eine der historischen Spielstätten, in denen seit vier Jahren die Konzerte der Klassiktage ihre Bühne haben. Auch die verwunschene Roseninsel im Starnberger See ist ein wunderbarer Ort, romantische Serenaden erklingen zu lassen, mit denen am Donnerstag, 14. August, das Festival eröffnet wird.

"Rokoko und Frühromantik" lautet dort das Motto am 22. August (18 Uhr) mit Sextetten von Bach und Franz Danti oder Carl Maria von Webers Klarinettenquintett Es-Dur. Wenzel Fuchs, einer der gefragtesten und besten Klarinettisten seines Fachs, übernimmt die Soli (bei schlechtem Wetter alle Konzerte um 18.30 Uhr im Kloster Bernried, Infotelefon 08624/876550).

Schon traditionell ist die Aufführung sämtlicher Brandenburgischer Konzerte von Bach, die am 16. und 29. August, jeweils 19.30 Uhr, in der Allerheiligen Hofkirche zu hören sein werden. Im Max-Joseph-Saal erklingen am 20. August, 19.30 Uhr, unter anderem Edvard Griegs ,,Holberg-Suite'' und am 23. August gibt es dort ein Wiedersehen mit dem ersten Klarinettisten der Berliner Philharmoniker in einem Beethoven-Schubert-Abend.

Sommerlich-mediterran geht es passend zur Jahreszeit in der Maximilianskappelle des Schlosses Schleißheim zu: Einer ,,Italienischen Nacht'' mit Streichquartetten von Donizetti, Rossini und Verdi (19. August, 19 Uhr) folgt am 26. August, 19 Uhr, ein ,,Duo Virtuoso'': Der renommierte Cellist Uwe Hirth-Schmidt begleitet dann mit Werken von Haydn, Bach und Paganini Eva Deák, die diesmal den Bogen dazu benutzt, wofür er eigentlich gedacht ist.

Klassiktage München 2008, Do., 14., bis Sa., 30. August, Residenz, Schloss Schleißheim und Roseninsel, Starnberger See, Überfahrt vom Glockensteg Feldafing aus, genaue Termine siehe Liste Seite 3, 21839182

Foto: Haas

(SZ-Extra vom 14.8.2008/Ariane Witzig/jh)

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