Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest:Bürgermeister Schmid plant neues Wiesnzelt

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Von Franz Kotteder

In diesem Jahr muss die Oide Wiesn wegen des Zentral-Landwirtschaftsfests pausieren. Aber im kommenden Jahr soll es sie wieder geben. 2017 aber wird sie ein wenig anders aussehen als bisher. Das Festzelt Tradition und das Musikantenzelt wird man wieder vorfinden, und sie sollen auch nach ihrem bisherigen Konzept weitergeführt werden.

Das Velodrom wird ohne seine Gastronomie mit 690 Plätzen an einen anderen Platz verlegt, an seine Stelle kommt ein neues Volkssängerzelt. So stellt sich das jedenfalls Wiesn-Bürgermeister Josef Schmid (CSU) vor, der auch Referent für Arbeit und Wirtschaft und damit zuständig für die Oide Wiesn ist. Am 20. September soll der Stadtrat sein neues Konzept absegnen.

Das Velodrom ist eine historische Wiesn-Attraktion: Man kann dort zum Beispiel auf Fahrrädern mit unterschiedlich großen Reifen in einer Arena herumfahren und sich zum Gespött der Zuschauer an der Bande machen. Das kann man, wenn es nach Josef Schmid geht, auch in Zukunft noch - aber nicht mehr in einem Gastronomiezelt. "Das ursprüngliche Belustigungsgeschäft ist immer mehr in den Hintergrund getreten", heißt es in der schriftlichen Vorlage für den Stadtrat, "es wurde zunehmend durch Gastronomie und Musikprogramm ersetzt."

Trotzdem soll ein Rest des Velodroms bleiben, und zwar in einem kleineren Zirkuszelt neben dem Museumszelt der Oidn Wiesn. Herrmann Memmel, Vorsitzender der Münchner Schaustellerstiftung und langjähriger Wiesn-Stadtrat, hatte sich zuvor in einem Brandbrief dafür eingesetzt. Die historische Radlbahn sowie einige Fahrräder seien nach historischen Vorbildern extra angefertigt worden. Die Radlbahn kommt nun ins Zirkuszelt, dort wird auch Platz sein für ein erweitertes Kinderprogramm.

Ganz neu auf der Oidn Wiesn 2017: Ein eigenes Volkssängerzelt mit Gastronomie und knapp 700 Plätzen, das anstelle des Velodroms an der Südwestecke des Geländes aufgestellt wird. Nach Schmids Vorstellungen soll es die Lücke schließen "zwischen traditioneller Musik und Brauchtum, die im Festzelt Tradition eine Heimat gefunden hat, und der modernen Volk(x)musik, wie sie im Musikantenzelt dargeboten wird".

Vieles bleibt beim Alten auf der Oiden Wiesn

Der Schwerpunkt des Programms müsse auf Couplets und Textvorträgen liegen. Zweimal jeweils eine Dreiviertelstunde am Nachmittag und eine Stunde am Abend seien für Musikkabarett und Volkssänger vorgesehen, dazwischen gebe es unverstärkte Volksmusik, auch von Blaskapellen. Auch über das Aussehen des Zeltes hat man sich bei der Stadt schon Gedanken gemacht: "Die Innenausstattung des Volkssängerzeltes soll einem Altmünchner Wirtshaussaal nachempfunden werden", heißt es in der Stadtratsvorlage.

Ansonsten bleibt vieles beim Alten auf der Oidn Wiesn - mit einer zweiten Ausnahme: dem Museumszelt. Nachdem das städtische Revisionsamt vor eineinhalb Jahren dessen Bilanz als fehlerhaft bemängelt hatte, wird es künftig nicht mehr von der Münchner Schaustellerstiftung betrieben, die sich ohnehin als ehrenamtliche Einrichtung überfordert fühlt. Künftig soll sich nun die erst im Mai neu gegründete "Historische Gesellschaft Bayerischer Schausteller" um das Museumszelt kümmern.

Sie muss für das Zelt kein Platzgeld bezahlen und ist für Auf- und Abbau des Zeltes sowie seinen Betrieb selbst verantwortlich. Anders als bisher sollen große Bereiche der Museumsschau in Zukunft regelmäßig ausgewechselt werden, dafür darf der Verein dann auch zusätzlich Eintritt für das Museumszelt verlangen. Der Eintrittspreis für das Gelände der Oidn Wiesn in Höhe von drei Euro soll 2017 gleich bleiben.

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Quelle:
SZ vom 07.09.2016
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