Urteil:Aggressiver Ladendieb muss in Psychiatrie

Ein 27-jähriger Ladendieb, der Anfang Januar in den Pasing Arcaden bei einem Gerangel mit zwei Polizisten nach der Waffe eines Beamten gegriffen und eine Sicherung an dessen Holster bereits gelöst hatte, ist vor dem Landgericht München I zur Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik verurteilt worden. Der Münchner leidet seit zwei Jahren an einer paranoiden Schizophrenie. In seinem Urteil ging das Gericht davon aus, dass der Münchner bei der Tat am Nachmittag des 10. Januar schuldunfähig war. Der 27-Jährige wurde danach im Isar-Amper-Klinikum in Haar einstweilig untergebracht. Nachdem Mitarbeiter einer Drogerie in den Pasing Arcaden bemerkt hatten, dass der Münchner Parfüms in eine mitgebrachte Tragetasche steckte, hatten sie ihn zur Rede gestellt. Der 27-Jährige schlug und trat daraufhin um sich. Indem Verfahren vor der 9. Strafkammer gab er bei seiner Vernehmung an, er habe an jenem Tag 24 Stimmen in seinem Kopf gehört. Sie hätten ihn ständig kritisiert, Anweisungen gegeben und auch dazu aufgefordert, die Parfüms zu stehlen. Im Isar-Amper-Klinikum hat sich der Münchner behandeln lassen. Sein Zustand hat sich inzwischen gebessert. Sein Verteidiger, Rechtsanwalt Michael Adams, forderte deshalb, die von der Staatsanwaltschaft geforderte Maßregel einer Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik zur Bewährung auszusetzen.

© SZ vom 14.12.2018 / sal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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