Urlaubspläne:Wie die Münchner Promis den August verbringen

Sommer in der Stadt oder lieber doch die Insel? Zehn prominente Münchner verraten, wie sie die schönsten Wochen des Jahres verbringen.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Sommer in der Stadt oder lieber doch die Insel? Zehn prominente Münchner verraten, wie sie die schönsten Wochen des Jahres verbringen.

Sabine Nallinger, OB-Kandidatin der Grünen

Sie hat harte Wochen hinter sich. Die öffentlichen OB-Foren, die Arbeit in Partei und Stadtrat und, nicht zu vergessen, als Leiterin der Verkehrsforschung bei der MVG. Doch während ihre Töchter schon am Mittwoch die Füße hochlegen können und bei der Oma oder mit Freundinnen Ferien machen, will Sabine Nallinger in den ersten vier Ferienwochen in München bleiben. "Ich will endlich mal meinen Schreibtisch bei den Stadtwerken aufräumen und ansonsten München genießen: an der Isar sitzen, im Biergarten, zum Theatron im Olympiapark gehen", sagt sie. Aber dann geht es mit der Familie zwei Wochen nach Korsika: "Einfach nur radeln, schwimmen, essen, Wein trinken". Dazu will sie einen München-Krimi von Robert Hültner und einen von Wolf Haas lesen. "Ich mag humorvolle Bücher, über die ich auch ein bisschen nachdenken kann", sagt sie. Das Handy nimmt sie trotzdem mit - und lässt es eingeschaltet.

Katja Riedel

Josef Schmid auf dem Münchner Oktoberfest, 2011

Quelle: Robert Haas

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Josef Schmid, Fraktionsvorsitzender und OB-Kandidat der CSU

"Für mich ist vor allem wichtig, dass der Urlaub nicht die Fortsetzung des Alltags ist", sagt Josef Schmid. Darum diszipliniert er sich, abzuschalten - auch das Handy. Während er die ersten Wochen der Stadtratsferien noch nutzt, um die Aktenberge in seiner Kanzlei abzubauen, will er sich Ende August und Anfang September ganz auf die Kinder konzentrieren. Wie in jedem Jahr fahren Schmid, seine Frau und die Kinder zu Familie Bellettini nach Milano Marittima, einem Badeort bei Ravenna an der Adria. "Hotel mit Familienanschluss", sagt Schmid. Seine Frau urlaube dort seit 35Jahren und er, seit er sie kenne, also seit zwei Jahrzehnten. "Das ist, wie wenn man zu Freunden fährt." Den Sommer genießt Schmid nicht nur in Italien, sondern auch in München: "Ich genieße es, wenn die Stadt im Sommer viel lockerer und entspannter ist." Auch er selbst gönnt sich Ruhe: Denn das Politikerleben lasse sonst wenig Zeit für das Privatleben.

Katja Riedel

Aufregung um ´Entgleisung" von ZDF-Moderatorin

Quelle: bildextern

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Katrin Müller-Hohenstein, Sportmoderatorin

Für die ZDF-Frau ist 2012 ein ziemlich anstrengendes Jahr - erst die Fußball-EM, jetzt die Olympischen Spiele, da bleibt wenig Zeit zum Durchschnaufen. "Und 12. August ist schon wieder Supercup in München, dann das Länderspiel am 15.August in Frankfurt, drei Tage später das Sportstudio in Mainz", sagt die 46-Jährige. "Dann habe ich im August auch genug gearbeitet und bin nur noch daheim." Im August sei es in München besonders schön: "Ich fahre nie weg, weil dann ja Schulferien sind und es so herrlich leer in der Stadt ist" - sogar die lästige Parkplatzsuche ist plötzlich kein Problem mehr. "Am liebsten laufe ich stundenlang durch die Stadt - durch den Englischen Garten, am Kleinhesseloher See vorbei, am Monopteros, am Eisbach, an den japanischen Gärten bis zur Staatskanzlei. Das ist Idylle pur." Nach dem Spaziergang gönnt sich Katrin Müller-Hohenstein dann ein Schoko-Eis im Hofgarten - auch als Belohnung für einen stressigen Sportsommer.

Philipp Crone

Christian Ude , SPD Bayern in Hersbruck Bierzelt

Quelle: SEYBOLDT4MEDIA

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Christian Ude, Oberbürgermeister

Ude und Mykonos - diese Liebesbeziehung ist längst kein Geheimnis mehr. Im August geht es wieder los, dann startet der OB in den letzten großen Urlaub vor dem Wahlkampfmarathon - "das große Kräfteschöpfen", wie es Ude bezeichnet. Ohne Arbeit läuft aber auch beim Erholen nichts: An den Vormittagen, so etwa zwei Stunden pro Tag, steht der SPD-Politiker mit seinem Büro oder der Parteizentrale in Kontakt, bereitet seine Reden für den Herbst vor. Falls nichts dazwischen kommt, will Ude ohne Unterbrechung drei Wochen lang auf der Kykladeninsel bleiben, von Wahlkampfterminen bleibt er in dieser Zeit verschont. Warum Ude immer wieder nach Mykonos fährt? "Nirgendwo kann ich mich so entspannen wie dort": Schwimmen, lesen, kochen, herumliegen, ein bisschen Engagement für den winzigen Mittelmeergarten des Ferienhäuschens. "Es gibt viel zu buddeln." Zum Lesen hat Ude diesmal vor allem Bavarica im Gepäck - eher Sachbücher als Belletristik.

Dominik Hutter

Till Hoffmann in München, 2011

Quelle: Catherina Hess

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Till Hofmann, Kulturveranstalter

"Sommer im Bayerischen Wald und dann im Baskenland - so wird's bei uns ausschauen. In Riedlhütte habe ich eine alte Schmiede hergerichtet und in ein Veranstaltungswohnzimmer verwandelt. Dort treten jetzt einmal im Monat Künstler auf, dorthin können sich Theatergruppen und Bands zurückziehen, Stücke erarbeiten oder Platten aufnehmen. Den Dachboden baue ich gerade aus. Fertig werden soll es bis zum 4. August, dann spielt Hubert von Goisern dort. Die Bands Candelilla, der Kellersteff und Moopmama haben sich schon angemeldet. Nach dem Goisern und wenn wir fertig mit dem Dachausbau sind, fahren wir mit dem VW-Bus ins Baskenland - gut essen, surfen und rumhängen. Für Daheimgebliebene empfehle ich dringend die Vorstellung 'Der nackte Wahnsinn' im Lustspielhaus. Ansonsten kann ich jedem nur empfehlen, sich mal in den Nationalpark Bayerischer Wald zu begeben - wunderschön raß und es lüftelgemäldet nicht so jodelig wie manches im Oberbayerischen... "

Stephan Handel

Modedesignerin Ayzit Bostan, 2010

Quelle: Angelika Bardehle

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Ayzin Bostan, Modedesignerin

"Ich mag es, wenn im August die Stadt leerer wird. Alles ist entspannter, im Schlachthofviertel, wo ich wohne, kann ich mich spontan mit meiner Nachbarin zum griechischen Abendessen bei Papazof verabreden - und wir kriegen immer einen Platz. Bei schönem Wetter werde ich sicher mal ins Maria-Einsiedel-Bad gehen oder unter der Woche an die Seen rausfahren. Und wenn es regnet, freue ich mich auf Ausstellungen oder Kino. Mein Atelier liegt in der Hauptbahnhofgegend, da sind im August viele arabische Touristen unterwegs. Sie verändern das Straßenbild, die Männer mit den wunderschönen weißen Gewändern, die kunstvoll verschleierten Frauen - was für eine Eleganz, selbst bei heißesten Temperaturen. Und natürlich bin ich oft im Hofgarten, wo noch bis Oktober meine Installation ,Replika' zu sehen ist. Überhaupt ist das im Sommer ein besonderer Münchner Ort. Neulich habe ich dort Freunde zu einem Picknick eingeladen - sehr zu empfehlen!"

Anne Goebel

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Quelle: WOR

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Willy Astor, Kabarettist

"Na ja, ich mach' so etwas wie einen Arbeitsurlaub - eine Tour über die ostfriesischen Inseln. Da hüpfe ich jeden Tag mit dem Postflieger, einer kleinen Cessna, zum nächsten Auftritt, bis ich am Ende in Sylt ankomme. Ansonsten gibt es schon eine Schere zwischen dem Reiseleben und dem hier in München, als Privatmensch - einerseits hat man schon mal einen Tour-Blues, wo dir die Decke des Hotelzimmers auf den Kopf fällt.

Andererseits ist es so ähnlich wie ein Jet Lag, wenn ich nach Hause komm': die Freunde wissen nicht, dass ich wieder da bin, ich muss mich erst mal an die Stadt gewöhnen. Gott sei dank bin ich ein Ganzjahresradler, und vom Friedensengel aus, wo ich wohne, starte ich dann so sternförmige Ausfahrten - zum Fischstand am Max-Weber-Platz oder in den Hofgarten.

Ansonsten halte ich es mit Paul Heyse:

"Durchschweife frei das Weltgebiet / Willst du die Heimat recht verstehn / Wer niemals außer sich geriet / Wird niemals gründlich in sich gehn."

Stephan Handel

Christoph Klein, Leiter des Haunerschen Kinderspitals in München2011

Quelle: Robert Haas

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Christoph Klein, Ärztlicher Direktor des Haunerschen Kinderspitals

"Das ist ja das Wunderbare an München und seiner Umgebung: Alle kommen hierher, um Urlaub zu machen - und wir sind schon da. Vor gut einem Jahr habe ich meinen Posten am Haunerschen Kinderspital angetreten und habe seitdem keinen richtigen Urlaub gehabt. Nun habe ich mit meiner Familie den Plan, keinen Plan zu haben: mal zu den Seen radeln, abends in den Biergarten gehen, normale Dinge, die sonst so gar nicht normal sind - die Zeit in ihrer Fülle genießen. Die Kinder sind noch recht klein, die kommen in einen Rad-Anhänger und los geht's. Dieses Abschalten ist auch für den Beruf wichtig - wir wollen als Ärzte ja kranken Kindern helfen und dafür neue Methoden entwickeln. Dazu braucht es Kreativität, und die wiederum braucht Muße. Wenn man sich mit anderen Dingen beschäftigt, kommen auch wieder die Ideen. Mein Handy bleibt trotzdem eingeschaltet - die Mitarbeiter in der Klinik wissen, dass sie mich nur im Notfall anrufen."

Stephan Handel

Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche

Quelle: picture alliance / dpa

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Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Der 52-Jährige hat für die Ferienzeit nur einen Wunsch: Zusammen mit seiner Familie in München ankommen. Bedford-Strohm wurde zwar zum 30. Oktober 2011 in sein neues Amt eingeführt, allerdings blieb seine Familie zunächst in Coburg zurück. Der Sohn sollte dort noch seine Schule zu Ende bringen und Abitur machen. Jetzt ist die Familie komplett in München versammelt, "und wir werden den Sommer sicher nicht wegfahren". Gemeinsam wollen sie das neue Zuhause kennenlernen, durch München bummeln und die nähere Umgebung kennenlernen. "Wir planen Bergtouren, wollen uns die Seen im Umland anschauen, durch den Englischen Garten radeln und Museen besuchen." Frei den Tag zu gestalten, ohne Termindruck das neue Zuhause zu erkunden, so stellt er sich die Erholung vor. "Dann werde ich noch meinem Sohn beim Umzug helfen und meinen Vater in Passau besuchen."

Franziska Brüning

Bernd Huber - LMU München

Quelle: picture-alliance / dpa/dpaweb

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Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians Universität

Huber hat eine strapaziöse Zeit hinter sich. Die Exzellenzinitiative der Hochschulen, an der sich auch die LMU wieder beteiligt hat, hat seinen vollen Einsatz gefordert. Von Urlaub ist erstmal trotzdem keine Rede. "Ich bin den August über da. Ich werde die Stellung halten und mit etwas angezogener Handbremse alles aufarbeiten, was wegen der Exzellenzinitiative liegen geblieben ist." Aber auch ohne den prestigeträchtigen Uni-Wettbewerb wäre Huber wohl im Hochsommer daheim geblieben. Denn der Uni-Chef schätzt München im August. "Ich finde, dann leuchtet München regelrecht". Wenn die Stadt leer ist, weil die meisten anderen in Urlaub sind, will Huber sie genießen - sofern das Wetter mitspielt. "Ich hoffe, dass ich Zeit habe, zum Schwimmen zu gehen." Erst im September macht der Uni-Präsident dann selber Urlaub. Huber ist bekennender Italien-Fan, dieses Mal geht es für zwei bis drei Wochen in die Toskana.

Peter Fahrenholz

© SZ vom 28./29.07.2012/tob
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