Unterschleißheim:Chemie-Belastung in der Moosach

Landratsamt warnt vor Verzehr von Fischen aus dem Fluss

Die Landratsämter in München und Freising warnen vor dem Verzehr von Fischen aus der Moosach. Bei einem Monitoring hatte das Wasserwirtschaftsamt (WWA) München perfluorierte Alkylsubstanzen in dem Nebenfluss der Isar festgestellt, der auch durch Ober- und Unterschleißheim fließt. "Früher wurde die Industriechemikalie zum Beispiel in Löschschaum verwendet", so Christian Leeb, der Leiter der Behörde. Finden lässt sich die Chemikalie fast bayernweit, nur in der Moosach überschreitet sie allerdings den Grenzwert.

Wo genau die Ursache für die Verschmutzung liegt, sei unklar. "Vielleicht ist die Chemikalie durch den Boden gesickert und wurde von den Münchner Gewässern in die Moosach getragen", so Leeb. Das Wasserwirtschaftsamt habe jetzt Vorfälle der vergangenen Jahre in den Blick genommen, darunter den Brand bei BMW in Eching 2001. Noch sei die genaue Ausdehnung und Ursache der Belastung unklar. Das WWA München hat bereits eine Grundwasserprobe ins Labor geschickt, kommende Woche sollen die Ergebnisse vorliegen.

Bis auf Weiteres warnt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vor regelmäßigem Verzehr von Fischen aus der Moosach. Nach dem Befund des Wasserwirtschaftsamts hatte man dort wild lebende Fische untersucht und unterschiedlich hohe Gehalte von Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) festgestellt. In geringen Mengen sei das nicht bedenklich, könne aber bei erhöhten Mengen zum Beispiel zu einem erhöhten Cholesterinspiegel im Blut führen.

Das Landratsamt Freising will anlässlich der aktuell vorliegenden Ergebnisse gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit amtliche Untersuchungen von Lebensmitteln tierischer Herkunft auf PFOS vornehmen. Ergebnisse hierzu liegen derzeit noch nicht vor.

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