Untergiesing:Zerstörte Regenbogen-Kunst

Im gleichen Maß, wie sich wilde Graffitischmierer im Viertel austoben, schwindet offenbar der Respekt vor legaler Kunst. Mit der Zerstörung eines Tape-Art-Kunstwerks an einem Pfeiler der Candidbrücke setzt sich die Vandalismuswelle in Untergiesing fort. Nur eine Woche nach der Einweihung als Teil der "Brückengalerie" wurde das Regenbogenornament des Klebestreifen-Künstlers Felix Rodewaldt in der Nacht auf Samstag 3. Juli, von Unbekannten abgekratzt. Erst Ende Mai war ein Graffiti-Gemälde am Kolumbusplatz mit einer der mittlerweile allgegenwärtigen polizeifeindlichen Hetzparolen übersprüht worden. Da das Regenbogenmuster an der Candidbrücke Bezug auf das Motto "München ist bunt" und auf aktuelle Diversitäts-Debatten nimmt, kann sich Melanie Kieweg von der Bürgerinitiative (BI) "Mehr Platz zum Leben" auch einen homophoben Tathintergrund vorstellen. Auf jeden Fall hat die BI Anzeige erstattet und bittet Zeugen um Hinweise an die örtliche Polizei. Rodewaldt plant unterdessen, sein Ornament neu aufzutragen, diesmal mit Farbe, statt mit Klebestreifen.

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