Untergiesing:Warten aufs Hexenhäusl

Stadt fordert mehr Parkplätze, Lokalpolitiker verlangen Ausnahme

Das Zwischennutzungsprojekt "Gans woanders", an der Pilgersheimer Straße, auch bekannt als "Hexenhäusl", wird derzeit durch die städtischen Stellplatzvorgaben verzögert, weshalb der Bezirksausschuss (BA 18) Untergiesing-Harlaching eine Lockerung fordert. Eigentlich wollte Julian Hahn schon vergangenes Jahr loslegen mit seinem auf fünf Betriebsjahre angelegten Kultur- und Veranstaltungscafé auf dem Grünspitz an der Ecke Pilgersheimer- zur Kupferhammerstraße, das der junge Aktivist und Gastronom als verwunschenes Holzhäuschen konzipiert hat. Anstelle der in seinem Plan vorgesehenen zwei Stellplätze, fordert die Lokalbaukommission (LBK) allerdings acht Parkplätze. Nach übereinstimmender Meinung im BA mag dies zwar formell korrekt sein, wird aber den Verhältnissen in Untergiesing nicht gerecht. Der in jeder Hinsicht auf Nachhaltigkeit angelegte Treffpunkt dürfte demnach kaum ein Publikum anziehen, das per Auto in der Stadt unterwegs ist. Um seine Gästen die Anfahrt mit dem Radl zu erleichtern, hat Hahn ohnehin 50 Fahrradstellplätze eingeplant - statt der vorgeschriebenen 18. Wie Antragstellerin Melanie Kieweg (parteilos) weiter ausführt, ist der Standort außerdem durch die U 1/ U 2 und die Buslinien 52 und 58 hervorragend an den öffentlichen Verkehr angebunden. Geradezu "abstrus" und willkürlich erscheint Andreas Babor (CSU) das Beharren auf acht Stellplätze, wenn man bedenkt, dass die Betreiberin des vielfach mit dem Auto angefahrenen Kiosks an der Tram-Wendeschleife Großhesseloher Brücke vor einigen Jahren nur zwei Stellplätze genehmigt bekam, obwohl sie und der BA sich für wesentlich mehr eingesetzt hatten. Der Bezirksausschuss fordert die LBK dringend zum Umdenken auf, umso mehr, als im Genehmigungsverfahren bereits eines von fünf möglichen Betriebsjahren verloren gegangen ist.

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