Untergiesing/ Thalkirchen:Die einen hüben, die andern drüben

Mehr Sicherheit: Trennung von Fußgängern und Radlern auf Tierparkbrücke angeregt

Von Julian Raff, Untergiesing/ Thalkirchen

Halbwegs ruhig ging es auf der Thalkirchner Brücke höchstens im Coronawinter zu. Seit Tierpark und Isarufer an schönen Tagen wieder locken, ist das Verkehrschaos auf den knapp 200 Meter langen Übergang und seine Zufahrten zurückgekehrt. Über alte und neue Lösungsansätze diskutierte zuletzt der westliche Anrainer-Bezirksausschuss. Eine zusätzliche Variante wollen nun die östlichen Nachbarn im BA Untergiesing-Harlaching durch das Mobilitätsreferat prüfen lassen.

Der Fuß- und Radverkehr läuft derzeit beidseitig auf je zwei erhöhten Streifen seitlich der Hauptfahrbahn, die nur durch eine Laternen-Reihe voneinander getrennt sind. Regelmäßig kommen sich Radler und Fußgänger daher in die Quere, letztere weichen, wenn es eng wird, oft spontan auf die enge Straßenfurt in der Mitte aus. Entspannen ließe sich die Situation, indem die Radfahrer jeweils in beiden Fahrtrichtungen auf die Nordseite der Brücke geleitet werden, die Fußgänger auf die Südseite - so ein Bürgervorschlag, den das Gremium einstimmig an die Verwaltung weiterleitet. Für die vorgeschlagene Nord-Süd-Aufteilung spräche unter anderem die nordwestlich, auf Thalkirchner Seite, anschließende Fahrradstraße "Am Isarkanal". Der Fußgänger-Hauptstrom wiederum wäre insofern gut auf der Südseite aufgehoben, als dort der direkteste Weg von der U-Bahn zum Tierpark entlangführt.

Die Einmündung der Zentralländstraße am Westende der Brücke bliebe zwar ein Brennpunkt, ließe sich aber wenigstens um den Radverkehr entzerren. Genau wie die westlichen Nachbarn im BA Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln würde der BA Untergiesing-Harlaching zwar weiterhin eine parallele Entlastungsbrücke für Fußgänger begrüßen, bislang lehnt die Stadt diese große Lösung aber wegen des Eingriffs ins Landschaftsbild ab.

Weitgehend einig sind sich beide Gremien auch über Tempo 30 auf dem Brückenzubringer Tierparkstraße. Der Obersendlinger BA hatte das Tempolimit in der Julisitzung auf dem kurzen Westabschnitt zwischen Schäftlarnstraße und Brücke empfohlen. Auf Untergiesinger Seite könnte man sich die Drosselung grundsätzlich auch auf dem mit 600 Metern mehr als vier Mal so langen Ostabschnitt bis Siebenbrunn vorstellen. Allerdings gibt es hier, zumindest für Radler in Richtung stadteinwärts, alternative Routen durch die Isarauen. Die BA-Mitglieder wollen sich die Situation vor einer Empfehlung daher noch einmal an Ort und Stelle ansehen.

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