Hochschulen in München:Millionen für die Spitzenforschung

TU Garching bei München, 2018

Die TU München hat gemeinsam mit der LMU Fördergelder in Millionenhöhe bekommen.

(Foto: Florian Peljak)
  • In der neuen "Exzellenzstrategie" von Bund und Ländern fließen viele Millionen Euro in die Münchner Spitzenforschung.
  • Die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität München haben für vier gemeinsame Projekte Fördergelder genehmigt bekommen.
  • Jedes der ausgewählten Projekte wird nun vorerst sieben Jahre lang mit jährlich drei bis zehn Millionen Euro bezuschusst.

Von Jakob Wetzel

Die Nervosität ist zuletzt deutlich zu spüren gewesen an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität (TU) München. Über ein Jahr lang haben sich Forscher beider Unis auf diesen Tag vorbereitet, nun wird sich bei den meisten Erleichterung breit machen. Denn jetzt steht fest: Auch in der neuen "Exzellenzstrategie" von Bund und Ländern fließen viele Millionen Euro in die Spitzenforschung nach München.

Eine Kommission aus Politikern und Wissenschaftlern hat am Donnerstag bekanntgegeben, welche 57 Projekte ab 2019 als "Exzellenzcluster" gefördert werden. 88 Projekte waren vorgeschlagen worden. Die Münchner hatten sich mit insgesamt sechs Themen beworben, vier davon hatten sie gemeinsam beantragt, dazu jede Universität noch eines allein. Erfolg hatten sie lediglich im Verbund. Dafür werden nun alle gemeinsamen Projekte gefördert. In Bayern waren zudem die Universitäten Bayreuth und Würzburg mit je einem weiteren Projekt erfolgreich, Würzburg gemeinsam mit der TU Dresden.

LMU und TU zeigten sich erfreut über die Entscheidung. Der Erfolg belege "die hervorragende Arbeit und das unermüdliche Engagement unserer Wissenschaftler", sagte LMU-Präsident Bernd Huber. "Wir sind sehr glücklich", erklärte auch TU-Präsident Wolfgang Herrmann. "Es hat sich gezeigt: Wo wir in München zusammenhalten, sind wir zu 100 Prozent erfolgreich." Es wäre zwar schön gewesen, wären auch die beiden anderen Münchner Anträge bewilligt worden, aber man könne eben nicht alles haben, sagte Herrmann. "Die viele Arbeit hat sich gelohnt."

Als "Exzellenzuniversität" bekämen sie zehn bis 15 Millionen Euro pro Jahr

Jedes der ausgewählten Projekte wird nun vorerst sieben Jahre lang mit jährlich drei bis zehn Millionen Euro bezuschusst, danach wird es evaluiert und im besten Fall weiter gefördert. Zudem haben LMU und TU jetzt die Chance, als "Exzellenzuniversitäten" gefördert zu werden. Dafür mussten sie im Verbund mindestens drei Cluster einwerben; das ist ihnen gelungen. Als "Exzellenzuniversität" bekämen sie zehn bis 15 Millionen Euro pro Jahr, solange sie hervorragende Forschungsergebnisse vorweisen und genügend Exzellenzcluster unterhalten. Bis Dezember dürfen sie ihre Bewerbungen beim Wissenschaftsrat einreichen. Im Juli 2019 wird entschieden.

Die "Exzellenzstrategie" ist das Nachfolgeprogramm der bisherigen Exzellenzinitiative, insgesamt gibt es 533 Millionen Euro Fördergelder. Drei Viertel bezahlt der Bund, den Rest das jeweilige Bundesland. Zu den erfolgreichen Clustern von TU und LMU gehört das Projekt "SyNergy", das Ursachen neurologischer Erkrankungen wie Demenz oder Multipler Sklerose erforscht. Vorangetrieben wird zudem der Cluster "Origins". Hier beschäftigen sich Bio-, Astro- und Teilchenphysiker mit Entstehung und Struktur des Universums. Geld gibt es auch für "e-conversion", ein Projekt zur Erforschung der Grundlagen für effizientere Energieanwendungen und Materialien. Gefördert wird auch das "Münchner Zentrum für Quanten-Wissenschaften und -Technologie". Hier forschen Naturwissenschaftler und Informatiker am Aufbau der Welt und wollen so das Fundament für eine Quanten-Technologie legen.

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