Ungewöhnlicher Einsatz:Im Polizeiauto zur Nieren-Transplantation

Rund 8000 Menschen stehen in Deutschland auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. Unter ihnen war bis zum Sonntag auch ein 65-Jähriger aus dem Raum Ottobrunn. Dass ihm inzwischen ein neues Organ eingepflanzt werden konnte, hat er den Beamten der örtlichen Polizeiinspektion zu verdanken. Den entscheidenden Anruf aus dem Transplantationszentrum Großhadern hatte der Mann offenbar verpasst. Deshalb wandte sich die diensthabende Ärztin am Sonntag um 23.20 Uhr mit einem ungewöhnlichen Notruf an die Einsatzzentrale im Polizeipräsidium. Einer ihrer Patienten warte seit geraumer Zeit auf eine Spenderniere, sagte die Medizinerin. Soeben habe man ein passendes Organ gefunden. Doch der Patient war für das Klinikum auf keinem Weg zu erreichen. Die Polizei reagierte sofort und schickte eine Streife aus Ottobrunn zum Wohnort des 65-Jährigen. Die Beamten trafen den Mann glücklicherweise dort an. Weil jede Minute zählt, setzten die Polizisten den Patienten in ihren Streifenwagen und fuhren ihn selbst in das mehr als 20 Kilometer entfernte Klinikum. Die Operation konnte rechtzeitig durchgeführt werden. Der 65-Jährige hat die Operation nach Polizeiangaben vom Dienstag gut überstanden.

© SZ vom 08.01.2020 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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