Süddeutsche Zeitung

Umstritten: MTV-Awards:MTV sieht keine Alternative

Trotz Tanzverbot sollen an Allerheiligen die MTV-Awards in München verliehen werden. Die Kirche ist sauer, die Stadt bleibt dabei.

Ruth Schneeberger

Im Streit, der am Donnerstag um die Verleihung der MTV Europe Music Awards in München entbrannt ist, hat sich nun der Musiksender zu Wort gemeldet: "Ein solches Mega-Event ist stets mit organisatorischen und logistischen Herausforderungen verbunden, die wir gemeinsam mit unseren Partnern bei der austragenden Stadt zu lösen bemüht sind", teilte der MTV am Freitag in Berlin mit.

Zu dem Termin am Feiertag Allerheiligen am 1. November gebe es "leider keine Alternative". Für die Ausnahmegenehmigung ist der Musiksender "den Verantwortlichen der Stadt München dankbar".

Zugleich respektiere MTV aber die Position der Kirche: "Durch die Verleihung der 'MTV Europe Music Awards' soll niemand beim Kirchgang oder beim Friedhofsbesuch beeinträchtigt werden."

Allerheiligen ist nach bayerischem Feiertagsgesetz ein sogenannter stiller Tag. In München herrscht an diesem Tag Tanzverbot. Öffentliches Amüsement ist nur dann erlaubt, wenn der ermste Charakter des Tages gewahrt bleibt. Ausnahmeregelungen sind nur aus wichtigen Gründen und im Einzelfall möglich.

Das Erzbistum München und Freising hatte den Termin der Veranstaltung scharf kritisiert. "Der Tag ist nicht frei, damit man da eine Party feiern kann", sagte Bistumssprecher Winfried Röhmel. Ärger war auch darüber entstanden, dass die Stadt die Kirche nicht miteinbezogen habe, bevor sie die Ausnahemregelung erteilt hat.

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