Süddeutsche Zeitung

Umsatzpacht:Kontrolle ist besser

Der Oberbürgermeister lässt nun alle Wiesnzelte nachprüfen

Die Angaben der Wiesnwirte zur Umsatzpacht werden nun doch noch einmal überprüft. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat das Referat für Arbeit und Wirtschaft aufgefordert, "eine umfängliche Prüfung aller Festzeltbetriebe vorzunehmen", wie es in den städtischen Pressemitteilungen heißt. Wie in der SZ berichtet, hatte es das zuständige Referat abgelehnt, weitere Wiesnzelte zu überprüfen, nachdem bereits eine Stichprobe in den Unterlagen des Löwenbräuzelts Fehler entdeckt hatte, die zu einer Nachzahlung im sechsstelligen Bereich führten. Ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer hatte im Auftrag der Stadt die eingereichten Unterlagen eines Weißbierkarussell, eines kleinen und eines großen Wiesnzelts nachgerechnet.

Reiter nahm den SZ-Bericht zum Anlass, eine Nachprüfung aller eingereichten Unterlagen anzumahnen. Offensichtlich habe die Prüfung durch die Behörde seines ehemaligen Zweiten Bürgermeisters und Wiesnchefs Josef Schmid (CSU) nicht genügt, weil sie die Unregelmäßigkeit nicht entdeckt habe. Deshalb sollten nun noch einmal alle Zelte nachgeprüft werden. Reiter sagte: "Dies sind wir letztlich nicht nur der Öffentlichkeit, sondern auch den sicherlich überwiegend korrekt abrechnenden Wiesnwirten schuldig."

Auch die Fraktion der Grünen im Rathaus sieht noch Nachholbedarf. In einem Antrag fordert Fraktionssprecherin Katrin Habenschaden nun ein "fortlaufendes Stichprobenverfahren". Die Umsatzangaben aller von der Pacht betroffenen Gewerbetreibenden auf dem Oktoberfest müssten nachgeprüft werden. Angesichts der Ergebnisse bei der Stichprobe sei es völlig unverständlich, dass der bis vor kurzem zuständige Referent und zweite Bürgermeister Josef Schmid keinen Anlass für weitere intensive Prüfungen gesehen habe.

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Quelle:
SZ vom 11.12.2018 / fjk
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