Umgestaltung:Sendlinger Straße wird zur Fußgängerzone

Autos raus aus der Sendlinger Straße? Darüber wird schon lange gestritten. Nun gibt es einen Kompromiss: Die Einkaufsstraße wird zur Fußgängerzone - zumindest teilweise. Bereits im März 2012 könnten die Arbeiten beginnen. Wir zeigen Ihnen schon heute, wie die Sendlinger Straße künftig aussehen soll.

Alfred Dürr

Die Fußgängerzone in der Innenstadt bekommt Zuwachs. Nach all den Debatten, die schon seit vielen Jahren geführt werden, ist es nun so weit. Die Sendlinger Straße wird zwischen Färbergraben und Hackenstraße autofrei. Das betrifft auch die kleine Dultstraße, die von der Sendlinger Straße zum Oberanger führt.

Umgestaltung: Autos weg und Platz für Fußgänger: Die Sendlinger Straße zwischen Hackenstraße und Färbergraben (im Hintergrund).

Autos weg und Platz für Fußgänger: Die Sendlinger Straße zwischen Hackenstraße und Färbergraben (im Hintergrund).

(Foto: Simulation: Baureferat)

Aller Voraussicht nach wird der Stadtrat in der kommenden Woche 1,1 Millionen Euro für den Straßenumbau bewilligen. Die entsprechenden Arbeiten könnten im März kommenden Jahres beginnen, fertig wäre die neue Fußgängerzone dann ein halbes Jahr später.

Autos raus aus der Sendlinger Straße? Über diese Frage wird schon seit langem gestritten. Vor allem die Geschäftsleute wollten immer, dass die Straße mit dem Auto erreichbar bleibt. Auf der anderen Seite eignet sich kaum ein anderer Abschnitt in der Altstadt so als Flaniermeile wie die Sendlinger Straße.

Nun gibt es also eine Art Kompromiss, der vor allem durch die Umstrukturierung des ehemaligen Geländes der Süddeutschen Zeitung und der Abendzeitung in einen modernen Geschäftskomplex ("Hofstatt") befördert wurde. Ein Teilbereich der Sendlinger Straße wird zur Fußgängerzone, der Färbergraben, das Rosental, die Hackenstraße und die Hermann-Sack-Straße bleiben als sogenannte Erschließungsstraßen für Autos offen.

Um auch baulich zu zeigen, dass der Fußgängerbereich in der Altstadt größer wird, werden die bekannten Kunststeinplatten verlegt, die von Bändern aus dunkelgrauem Basalt durchzogen sind. Bäume und sonstiges Grün soll es allerdings nicht geben. Die Denkmalpfleger haben empfohlen, darauf zu verzichten, da die neuen Zonen im Bereich des ursprünglich mittelalterlichen Stadtkerns liegen. Selbst die vorhandenen Pflanztröge verschwinden nach der Umgestaltung.

Anlieger müssen sich an den Kosten beteiligen

Auch die Parkplätze für Autos gibt es künftig natürlich nicht mehr. Die vor dem Bekleidungsgeschäft Konen entfallenden Behindertenparkplätze sollen zusammen mit den Taxistandplätzen südlich der Hackenstraße in der Sendlinger Straße Platz finden. Änderungen gibt es ebenfalls für Radler, die ihr Gefährt parken wollen. Die wenigen Ständer an den Leuchten verschwinden, dafür kommen insgesamt 54 neue Abstellplätze an der Dultstraße und der Hackenstraße hinzu.

Umgestaltung: So soll es einmal zwischen Färbergraben und Hackenstraße aussehen.

So soll es einmal zwischen Färbergraben und Hackenstraße aussehen.

(Foto: Baureferat)

Sinnvoll ist es, im Zug der Baumaßnahmen auch gleich eine bessere Verbindung zwischen der neuen Fußgängerzone und dem St.-Jakobs-Platz zu schaffen.

Deswegen will das Baureferat die Ampel, die sich am Oberanger auf Höhe der Hermann-Sack-Straße befindet, zur Dultstraße hin verlegen. Weil die Stadtwerke die Buslinie 152, die über den Oberanger fährt, beschleunigen wollen, muss die Ampelanlage ohnehin erneuert werden.

Das Baureferat hofft, mit 1,1 Millionen Euro Kosten für die neue Fußgängerzone hinzukommen. Auch die Anlieger müssen ihren finanziellen Beitrag leisten. So sollen für die Sendlinger Straße 200.000 Euro in die Kasse fließen, für die Dultstraße 80.000

Wann es genau losgeht mit dem Umbau der Sendlinger Straße, hängt nun davon ab, wann die Container und Zäune an der künftigen "Hofstatt" verschwinden. In einem Jahr soll der erste große Laden auf dem ehemaligen SZ-Gelände eröffnen.

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