Umbau in der Au:Vor den Museum-Lichtspielen soll ein neuer Platz entstehen

Umbau in der Au: Alles anders: Der Platz vor den Museum-Lichtspielen wird neu gestaltet. Die Lilienstraße (links) wird schmaler.

Alles anders: Der Platz vor den Museum-Lichtspielen wird neu gestaltet. Die Lilienstraße (links) wird schmaler.

(Foto: DelgadoA)
  • Der Platz zwischen den Museum-Lichtspielen, der Ludwigsbrücke und der Rosenheimer Straße soll neu gestaltet werden.
  • Damit soll die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit beim Überqueren der viel befahrenen Rosenheimer Straße verbessert werden.
  • In einen ersten Plan von 2013 sind nun die Wünsche der Anwohner eingearbeitet worden.

Von Julian Raff

Selbst wenn er einen eigenen Namen hätte, wäre der Platz zwischen den Museum-Lichtspielen, der Ludwigsbrücke und der Rosenheimer Straße kaum als solcher zu erkennen: Autofahrer, die sich zuvor durch die enge Lilienstraße gezwängt haben, können sich an deren Ende plötzlich auf vier Spuren breit machen. Der verbleibende, kleine Spitz zwischen Lilien- und Zeppelinstraße wird bestenfalls von Kinobesuchern als Raucherecke genutzt.

Trafokästen, eine alte Telefonzelle und Gebüsch lassen hier keinen Platz für Sitzgelegenheiten. Auf der Isarseite teilen sich Fußgänger und Radler chaotisch ineinander verflochtene Wege, was allerdings immer noch weniger gefährlich ist als die ungeregelte Querung der Rosenheimer Straße in Richtung Muffathalle und Müllersches Volksbad.

Qualität und Sicherheit

Um mehr Aufenthaltsqualität und Sicherheit zu schaffen, hatte der Stadtrat das Gebiet im Frühjahr 2013 in ein insgesamt fünf Münchner Plätze umfassendes Gestaltungsprogramm aufgenommen, das in Abstimmung mit den Anwohnern erarbeitet wird. Nachdem ein erstes Konzept dann vor zwei Jahren erstmals öffentlich vorgestellt und diskutiert worden war, hatte das Baureferat Bürgerwünsche eingearbeitet. Jetzt wurde eine neue Fassung vorgestellt. Das Interesse hielt sich mit rund 30 Anwohnern beim zweiten Termin in Grenzen.

Florian Hochstätter, im Referat für Gestaltung im öffentlichen Raum zuständig, überrascht dies kaum, da der Platz, obwohl fast jedem Münchner bekannt, nur wenige unmittelbare Anwohner hat. Nach wie vor plant das Baureferat, einen Fehler der autoseligen Nachkriegszeit zu korrigieren und den Ausfahrtstrichter der Lilienstraße von vier auf zwei Spuren zu verengen. Massiver Rückstau in die Lilienstraße ist dabei aufgrund des relativ geringen Verkehrsaufkommens kaum zu befürchten.

Auf der Ostseite bieten breitere Trottoirs dann neuen Platz, eventuell auch für Bäume. Die historische Häuserzeile aus dem 18. und 19. Jahrhundert, einst Kern dieser Vorstadt, versinkt jedoch auch künftig in einem Graben, da der Niveauunterschied zur Fahrbahn nicht auszugleichen ist. Deutlicher zur Geltung kommen soll dennoch der Eingang zum Riggauerweg, einem verborgenen Kleinod des Viertels.

Umbau in der Au: Der Eingang zum Riggauerweg (links) wird akzentuiert.

Der Eingang zum Riggauerweg (links) wird akzentuiert.

(Foto: Visualisierung: Baureferat)

Die Zeppelinstraße wird schmaler

Weniger Platz haben künftig auch diejenigen, die mit dem Auto in die Zeppelinstraße einfahren. Die Fahrbahn wird von derzeit 4,80 Meter auf 3,50 Meter verschmälert, entspricht damit aber immer noch der gängigen Norm für Einbahnstraßen. Westlich zur Kleinen Isar hin ist Platz für einen zweispurigen Radweg. Die jetzige, unübersichtliche Schnittstelle mit dem von der Brückenunterführung heraufkommenden Fuß- und Radweg soll entschärft werden, wofür zwei Bäume gefällt werden müssen.

Weiter nördlich soll der neue Weg die Rosenheimer Straße auf einer neuen, ampelgeregelten Querung passieren. Damit entfällt vor allem ein kühnes Linksabbiegemanöver für Radler, die vom Rosenheimer Berg herunter kommen. Der Spitz vor dem Kino könnte sich schließlich, gastronomisch angereichert, von der Herumstehzone zum verlängerten Foyer des Lichtspielhauses wandeln, auch wenn er auf Wunsch der Nachbarn in der Länge gestutzt wird: Die erste Planfassung sah eine Verlängerung bis zur Rosenheimer Straße vor, der die Wendemöglichkeit von der Lilien- in die Zeppelinstraße zum Opfer gefallen wäre.

Vollsperrung soll vermieden werden

Wie die Anwohner erfolgreich argumentierten, spielt der U-Turn jedoch eine wichtige Rolle bei der Parkplatzsuche und bewahrt die weitere Umgebung vor unnötigem Suchverkehr. Der Umbau schafft zwar keine neuen Parkplätze, kostet aber auch keine - oder höchstens zwei, versichert Hochstätter.

Noch vor der Sommerpause wollen er und seine Mitarbeiter dem Stadtrat die Grundlagen für einen konkreten Planungsauftrag an die Hand geben. Der weitere Terminplan hängt dann unter anderem von Arbeiten an den unterirdischen Leitungsnetzen ab. Eine Vollsperrung der Lilien- und Zeppelinstraße will das Baureferat, wenn irgend möglich, vermeiden.

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