Umbau des Stachus-Untergeschosses:Alles soll schöner werden

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Aus den heruntergekommenen Stachus-Untergeschossen soll ein modernes Shopping-Zentrum werden. Die Pläne.

Alfred Dürr

Die in die Jahre gekommenen Stachus-Untergeschosse werden nach den Plänen des Münchner Architektenbüros Allmann Sattler Wappner in ein modernes und übersichtliches Shopping-Zentrum umgestaltet. Die Investitionskosten liegen bei rund 30 Millionen Euro. Die LBBW Immobilien GmbH aus Stuttgart will Ende 2009 mit dem Umbau fertig sein.

Viel Glas soll das düstere Tiefgeschoss am Stachus aufhellen. (Foto: Foto: LBBW/oh)

Der Architekten-Wettbewerb für eines der größten Umbau-Projekte im Herzen der Stadt ist entschieden. Beteiligt haben sich sich neben den Siegern Allmann Sattler Wappner das Büro Graft aus Berlin, die Arbeitsgemeinschaft Gilberto Botti mit Andreas Meck (München) sowie das Team Ippolito Fleitz Group aus Stuttgart mit ihren Entwürfen. Die neuen Stachus-Passagen zeichnen sich durch ein schlichtes, aber durchdachtes Gestaltungsprinzip aus.

Das riesige Stachus-Bauwerk, das über insgesamt fünf Untergeschosse für Technik und Logistik verfügt, war in den Jahren 1966 bis 1970 errichtet worden. Die oberen Laden-Passagen machen keinen guten Eindruck mehr. Die Stadt verkaufte 2004 das Bauwerk an die Stadtwerke. Diese wiederum suchten europaweit nach einem Investor, der das Objekt aufmöbeln sollte. Den Zuschlag hatte die LBBW erhalten, die in München bereits mehrere Großprojekte baut.

Die bisherigen Geschäfte, die wie Inseln in der eher unübersichtlichen und wenig freundlichen ersten Tiefgeschoss-Ebene liegen, werden in einem kreisförmigen Komplex zusammengefasst, der sich ziemlich genau unter dem Brunnen am Karlsplatz-Rondell befindet.

"Neue Identität"

Das schafft "klare Orientierung und eine neue Identität" für einen zentralen Ort in der Stadt, an dem täglich bis zu 160.000 Passanten unterwegs sind. So jedenfalls lautet die Begründung des Preisgerichts, das sich mit überwältigender Mehrheit für den Entwurf des renommierten Münchner Architektenbüros Allmann Sattler Wappner entschieden hat.

Das Team arbeitet an Decken, Wänden und den Zugängen mit unterschiedlich behandeltem Glas und Metall. Das soll Eleganz und eine angenehme Atmosphäre in die künftig hell erleuchteten Untergeschosse bringen. "Wir machen keine Zeitgeist-Architektur, sondern wollen etwas schaffen, das lange Bestand hat", sagt Ludwig Wappner.

Das Münchner Büro hat sich mit so unterschiedlichen Projekten wie der herausragenden Herz Jesu Kirche in Neuhausen oder dem Hochhaus-Komplex am nördlichen Mittleren Ring weit über die Stadt hinaus einen Namen gemacht.

Auch für die Pläne zur unterirdischen Stachus-Umgestaltung gibt es jetzt großes Lob. Wobei an der Oberfläche und im Umfeld des Stachus-Rondells keine spektakulären Veränderungen stattfinden werden. Darauf hatten die Denkmalschützer Wert gelegt.

"Die Klarheit und Zurückhaltung des Entwurfs ist bestechend", sagt Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Und geradezu euphorisch fügt sie hinzu: "An einer Schlüsselstelle im Stadtgebiet wird das Leben für uns schöner." Unter den Aspekten des Städtebaus, der Gebäudegestaltung sowie der Detailentwürfe sei den Wettbewerbssiegern alles bestens gelungen, meint der Jury-Vorsitzende Carl Fingerhuth aus der Schweiz.

Umbau bis Ende 2009

Ralf P. Nisar, Geschäftsführer der LBBW Immobilien GmbH ist überaus zufrieden mit dem Wettbewerbsergebniss. Sein Unternehmen, eine Tochter der Landesbank Baden-Württemberg, ist seit Februar 2007 für 33 Jahre Betreiber des Stachus-Einkaufszentrums. Rund 30 Millionen Euro wird man in die Modernisierung investieren.

Über die künftige Struktur der Geschäfte auf einer Verkaufsfläche von rund 7.000 Quadratmetern äußert sich Nisar allerdings nicht konkret: "Wir werden versuchen, eine große Zahl der bisherigen Mieter zu halten." Rund 50 Läden befinden sich bislang in den Untergeschossen.

Der Zeitplan für den Umbau, der auch eine attraktivere Gestaltung der Zugänge von der Oberfläche her vorsieht, ist eng. Bereits im Frühjahr soll mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden. Die Verkehrsfunktionen des Bauwerks, an dem sich U-, S- und Straßenbahnen kreuzen, müssen während der gesamten Zeit der Sanierung aufrecht erhalten werden. Ende 2009 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

© SZ vom 15.09.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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