Sozialreferat:Stadt schafft 60 zusätzliche Stellen wegen Geflüchteter aus der Ukraine

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Von Sven Loerzer

Um den Menschen helfen zu können, die unter Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine leiden und vor den Bomben fliehen, muss das Sozialreferat das Personal, das sich um die Geflüchteten kümmert, erneut aufstocken. Der Sozialausschuss des Stadtrats hat einstimmig beschlossen, zusätzlich zu den bereits seit Kriegsbeginn neu geschaffenen 140 Stellen weitere 60 im Flüchtlingsbereich zu schaffen. Dafür fallen zusätzliche Kosten in Höhe von mehr als 4,3 Millionen Euro jährlich an. Sozialreferentin Dorothee Schiwy kündigte bereits an, dass sie noch weitere Stellen benötigen wird.

Die Stadt trage als Partnerstadt von Kiew eine besondere Verantwortung. "Die Schutzsuchenden aus der Ukraine sollen in München humanitäre Hilfe sowie Schutz vor Krieg und Gewalt in ihrer Heimat finden können", betonte Schiwy. Bislang seien rund 2100 Bettplätze für die mittelfristige und dauerhafte Nutzung neu geschaffen worden, womit die bisherigen Kapazitäten auf 6300 Plätze gestiegen seien.

Seit März 2022 sind außerdem fast 9000 Bettplätze für kurzfristige Nutzung geschaffen, eine Zeit lang genutzt und wieder abgebaut worden. "Dies konnte nur durch einen weit über das normale Maß hinausgehenden Einsatz der betroffenen Kolleginnen und Kollegen erreicht werden, der so auf Dauer aber weder leistbar noch erwartbar ist", erklärte die Sozialreferentin. Um die Kriegsfolgen zu bewältigen, halfen im vergangenen Jahr mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Dienststellen und anderen Referaten zeitweise aus.

Mehr als die Hälfte der neuen Stellen wird nur befristet eingerichtet. Der größte Teil des zusätzlichen Personals soll das Amt für Wohnen und Migration verstärken, um die Mehrarbeit vor allem zur Schaffung von Unterkünften, aber auch in vielen anderen Bereichen zu bewältigen. "Basierend auf den aktuellen Ankunftszahlen und den Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise 2015/2016" geht das Sozialreferat davon aus, dass etwa 6000 Personen "lange Zeit im Notunterkunftssystem der Landeshauptstadt München leben werden".

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