Süddeutsche Zeitung

Überfall auf Türkin:Fötus war schon vor den Krampus-Schlägen tot

Nach dem Angriff maskierter Jugendlicher auf eine 21-jährige schwangere Frau im Hasenbergl hat eine Obduktion ergeben, dass das Ungeborene zum Zeitpunkt des Überfalls bereits tot war. Trotzdem wird gegen die Täter wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

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Die Polizei ist bislang davon ausgegangen, dass der Fötus aufgrund der Schläge gestorben war - weshalb die Mordkommission gegen die Krampusse ermittelte.

Die Obduktion ergab jedoch, dass das Ungeborene an einem Hirnschaden litt und bereits "seit längerem abgestorben war", wie es nun im Polizeibericht heißt. Für die Täter bedeutet dies, dass sie sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten müssen, nicht wegen "Schwangerschaftsabbruch".

Dass sich die Jungen "nicht die Schuld am Tod des Kindes geben müssen, ist für sie sicher eine große Erleichterung", sagt Oberstaatsanwalt Anton Winkler. "Aber es war Glück, sie hätten genauso gut ein Leben zerstören können." Die Jugendlichen waren mit Ruten und einer Kette auf die drei Mädchen losgegangen und hatten die Schwangere in den Bauch getreten.

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Quelle:
SZ vom 9.12.2004
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