Überblick:So wird am Sonntag in München gewählt

Vorbereitung von Briefwahlunterlagen im KVR in München, 2013

Das Wahlamt rechnet in diesem Jahr mit rund 330 000 Briefwählern - 13 Prozent mehr als bei der Wahl im Jahr 2013.

(Foto: Robert Haas)

Wie viele Menschen genau dürfen ein Kreuzchen machen? Wo gibt es barrierefreie Wahllokale? Und wer entscheidet eigentlich die Wahl, Männer oder Frauen?

Von Dominik Hutter

Die Wahl

Die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag findet am Sonntag, 24. September, von 8 bis 18 Uhr statt. 21 Parteien bewerben sich über Landeslisten um die Zweitstimmen der Münchner. Für Direktmandate, also Erststimmen, kandidieren in München je nach Wahlkreis zwischen zehn und zwölf Bewerber.

2013 haben 37,8 Prozent der Münchner der CSU ihre Zweitstimme gegeben (Erststimme 43,5 Prozent), 23,9 Prozent (29,3) entschieden sich für die SPD. Die Grünen kamen damals auf 14,1 Prozent (11,3), die FDP auf 7,7 (3,7), die Linke auf 4,6 (3,8) und die AfD auf 4,5 (0,7).

Die Wähler

Männer müssen stark sein: Die Bundestagswahlen werden von Frauen entschieden, die 52,2 Prozent der 923 686 Wahlberechtigten stellen. Die Zahl kann sich bis Sonntag noch leicht verändern, durch Todesfälle etwa. 36 731 Münchner wählen 2017 erstmals. Münchner Stimmzettel werden nicht nur nach Milbertshofen und Giesing, sondern auch nach Australien, Malaysia, Taiwan und in die USA verschickt. 5444 Auslandsdeutsche haben sich ins Wählerverzeichnis aufnehmen lassen.

Die Briefwähler

Immer weniger Menschen treten den Weg ins Wahllokal an. Die Zahl der Briefwähler steigt schon seit vielen Jahren an, das Wahlamt rechnet in diesem Jahr mit rund 330 000. Schon jetzt haben 319 063 Münchner Briefwahlunterlagen beantragt, 13 Prozent mehr als bei der Wahl 2013.

Die Wahlhelfer

7200 Helfer sorgen dafür, dass alles klappt beim Wählen und vor allem auch beim Auszählen. Erstmals überwiegen mit rund 3350 die Freiwilligen aus der "normalen" Bevölkerung. Weitere 3110 Wahlhelfer sind städtische Angestellte, 800 arbeiten für den Freistaat Bayern.

Die Wahllokale

Das Kreisverwaltungsreferat richtet am Sonntag 617 Wahllokale an 220 Adressen ein - die meisten davon in Schulen und sozialen Einrichtungen. Dazu kommen 325 Briefwahlbezirke, die im Briefwahlzentrum im Messezentrum MOC in Freimann ausgezählt werden. An welchem Ort man sein Kreuzerl setzen darf, steht auf der Wahlbenachrichtigung. Theoretisch ist aber nach vorheriger Beantragung eines Wahlscheins die Abstimmung in jedem Wahllokal des eigenen Wahlkreises möglich.

Das ist vor allem dann wichtig, wenn das eigene Wahllokal nicht barrierefrei ist. 492 Münchner Wahllokale sind gleichermaßen auf Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte, Blinde und kognitiv Beeinträchtigte vorbereitet. 125 sind nur teilweise barrierefrei. Piktogramme auf der Wahlbenachrichtigung geben über die Behindertenfreundlichkeit des eigenen Wahllokals Auskunft. Bei Fragen hilft das Wahlamt unter Tel. 233-96233.

Die Wahlkreise

München ist wie schon 2013 in vier Wahlkreise unterteilt, die sich jeweils wie Tortenstücke vom Zentrum gen Stadtgrenze ziehen: München-Nord, München-Ost, München-Süd und München-West/Mitte. 2013 hat die CSU sämtliche Direktmandate errungen, am deutlichsten im Osten mit 44,6 Prozent. Nur Wolfgang Stefinger (Ost) tritt diesmal erneut an. Johannes Singhammer (Nord), Peter Gauweiler (Süd) und Hans-Peter Uhl (West) kandidieren nicht mehr.

In letzter Minute

Briefwahl hätte bis zum Mittwoch vor der Wahl, 11.30 Uhr, online beantragt werden können (www.briefwahl-muenchen.de). Bis einschließlich Freitag hätten die Briefwahlunterlagen persönlich abgeholt werden können, im Kreisverwaltungsreferat in der Ruppertstraße 19, Erdgeschoss, Wartezone 02, oder in den fünf Bezirksinspektionen. Briefwahlunterlagen müssen spätestens am Wahlsonntag um 18 Uhr in den Sonderbriefkästen des Rathauses am Marienplatz, des Kreisverwaltungsreferats oder der Bezirksinspektionen West, Ost und Nord liegen.

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