U-Bahn:Vater rettet Sohn vom Gleis

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  • Weil er zu sehr in sein Autorennspiel vertieft ist, stürzt ein achtjähriger Schüler ins Gleisbett der U-Bahn.
  • Der Vater fackelt nicht lange und springt sofort hinterher.

Von Susi Wimmer, München

Manchmal sind es nur Sekundenbruchteile, die das Glück von der Katastrophe trennen, die entscheiden, ob es ein Happy End gibt. Am Montagmorgen waren wohl einige Schutzengel an der Seite eines Achtjährigen - und außerdem noch sein beherzter Vater.

Der Bub war auf dem Weg zur Schule und marschierte mit seinem Vater den Bahnsteig an der Haltestelle Neuperlach Süd entlang. In der Hand hielt er ein Tablet, auf dem er in ein Auto-Rennspiel vertieft war.

Die Darstellung auf dem Computer war offenbar so realistisch, dass der Schüler zusammen mit dem Rennfahrer eine extreme Rechtskurve zu meistern hatte und sich so in dieselbige legte, dass er plötzlich von der Seite des Vaters abwich und nach rechts ins Gleisbett der U-Bahn fiel. Der Vater, ein 45 Jahre alter Informatiker, fackelte nicht lange und sprang sofort hinterher. Er konnte den Sohn auf den Bahnsteig heben, da näherte sich die U-Bahn.

Doch das Glück war auf seiner Seite: Der U-Bahnfahrer hatte an der Endhaltestelle den Zug gerade gewendet und fuhr ganz langsam mit der leeren Bahn in den Bahnsteig ein. Er erkannte den Mann im Gleisbett rechtzeitig und bremste, sodass der 45-Jährige unverletzt auf den Bahnsteig klettern konnte.

Der Sohn erlitt durch den Sturz auf die Gleise leichte Verletzungen an beiden Knien und kam zur ambulanten Behandlung in eine Klinik. Sein Tablet im Wert von 50 Euro ging übrigens bei dem Sturz zu Bruch und ist unbrauchbar. Ob das Christkind in diesem Jahr dem Buben ein neues Tablet bringen wird, wird es sich vermutlich noch sehr gut überlegen.

© SZ vom 24.12.2014 / wim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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