Neuperlach:Warum sich der U-Bahn-Betriebshof verzögert

Neuperlach: Ein wichtiges Logistikprojekt für die Münchner Verkehrsgesellschaft: der U-Bahn-Betriebshof in Neuperlach.

Ein wichtiges Logistikprojekt für die Münchner Verkehrsgesellschaft: der U-Bahn-Betriebshof in Neuperlach.

(Foto: SWM/MVG)

Die Münchner Verkehrsgesellschaft will mit ihrem Neuperlacher Projekt erst 2024 ins Genehmigungsverfahren starten. Beim Lärmschutz für das Bremstestgleis muss nachgebessert werden. Und es fehlt auch an Planern.

Von Patrik Stäbler

Die Planungen für einen U-Bahn-Betriebshof in Neuperlach verzögern sich. Grund hierfür sind die Untersuchungen zum Lärmschutz, die deutlich länger dauern als zunächst gedacht. So werde man wohl erst 2024 ins Genehmigungsverfahren einsteigen, teilt ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit. Das Ziel bleibe es aber weiterhin, den Betriebshof "Ende der Zwanzigerjahre" fertig zu stellen.

Konkret plant die Stadt auf dem 92 000 Quadratmeter großen Areal an der Arnold-Sommerfeld-Straße eine Abstellanlage für 30 Züge, eine Werkstatt- und eine Waschhalle, weitere Gebäude sowie ein 900 Meter langes Abnahmegleis für Testfahrten - das sogenannte Bremstestgleis. Nicht zuletzt gegen letzteres richtet sich der Protest vieler Anwohnerinnen und Anwohner, die den Lärm durch quietschende Bremsen fürchten.

Zudem lehnen sie die geplante Betriebszeit rund um die Uhr ab. Wohl auch infolge der Kritik zweier Bürgerinitiativen sowie des Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach wurde eine Überarbeitung des ursprünglichen Schallschutzgutachtens beschlossen. Erste Berechnungen hätten dabei gezeigt, dass am Bremstestgleis "weitere Schallschutzmaßnahmen erforderlich werden", hatte die MVG schon im Februar mitgeteilt.

Es fehlt an Planern, um das Projekt zügig voranzubringen

Seinerzeit ging man davon aus, dass das Gutachten bis zum Sommer vorliegen werde. Doch dieser Zeitplan ist nun verschoben worden. "Die Weiterentwicklung der Planung hat zahlreiche weiterführende Fragestellungen mit sich gebracht", erklärt der MVG-Sprecher, der auf "starke Abhängigkeiten und Wechselwirkungen" zwischen Schallschutz, städtebaulicher Integration und der Erschließung des Betriebshofs verweist. Dazu fehle es aktuell an Planerinnen und Planern, um das Projekt im gewünschten Tempo voranzubringen, räumt der Sprecher ein. Zumal der Schwerpunkt bei der MVG aktuell auf dem neuen Trambetriebshof an der Ständlerstraße liege.

Infolge der Verzögerungen werden sich auch die Infoveranstaltungen für die Bürger verschieben. Laut MVG sollen 2023 der aktuelle Planungsstand öffentlich vorgestellt werden sowie ein Workshop zur Grünplanung mit den Anliegerinnen und Anliegern stattfinden.

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