SZ-Kolumne Typisch deutschOberstes Gesetz beim syrischen Tanz: Berühren verboten

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Anfassen erlaubt: In München ein normales Bild, in manchen Kulturkreisen hingegen gelten andere Gepflogenheiten.
Anfassen erlaubt: In München ein normales Bild, in manchen Kulturkreisen hingegen gelten andere Gepflogenheiten. (Foto: Phillip Waterman/Westend61/Imago)

Unser Autor war daran gewöhnt, zu Frauen Abstand zu halten, Umarmungen galten als Tabu. Wie eine Watschn dabei half, seine Berührungsängste zu überwinden.

Kolumne von Mohamad Alkhalaf

Diese Münchner Diskothek am Ostbahnhof eröffnete mir eine Welt, die ich noch nie erlebt hatte. Laute Musik, bunte unruhige Lichter, zahllose Menschen, die sich im wilden Rhythmus bewegten. Es dauerte einige Momente, bis die Musik mich abholte. Dann wollte ich mittanzen, was sich aber als kompliziert herausstellen sollte. Besonders ungewöhnlich war für mich, dass die Männer und Frauen auf der Tanzfläche sich berührten und in den Arm nahmen. In Syrien undenkbar. Man bewegt dort beim Tanz lediglich die Arme und Beine im Rhythmus der Musik. Nun sollte ich meine Nebenfrau im Arm halten? Plötzlich neigte sie sich nach hinten – in der Erwartung, dass ich sie festhalte? Leider hatte sie meine Fähigkeiten überschätzt – und so landete sie auf dem Boden.

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SZ PlusVon Mohamad Alkhalaf

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