Süddeutsche Zeitung

Trudering:Stadt soll Sporthalle fördern

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Lokalpolitiker: TSV Waldtrudering kann Sanierung nicht stemmen

Von Renate Winkler-Schlang, Trudering

Der Bezirksausschuss Trudering-Riem will erreichen, dass der TSV Waldtrudering vom neuen Sonderförderprogramm Sporthallenbau der Stadt profitieren kann. Das Referat für Bildung und Sport solle darstellen, wie der Sportverein trotz eingeschränkter eigener finanzieller Mittel eine Chance haben kann, sein marodes Gebäude am Rotkehlchenweg zu sanieren und zu erweitern oder sogar durch einen Neubau zu ersetzen. Dies forderte die CSU in einem Antrag von Stefan Ziegler.

Der TSV sei in Waldtrudering der einzige Anbieter für Breitensport, rund 2800 Mitglieder, darunter viele Kinder und Jugendliche halten sich hier in 13 verschiedenen Sportarten fit. Das Vereinsgebäude aber wurde 1906 gebaut, entspreche nicht mehr den heutigen Erfordernissen und platze obendrein aus allen Nähten. Auch die Angebote, Kapazitäten in der Turner- und der Markgrafenschule zu nutzen, seien da kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, so die CSU. Und der Bedarf werde durch die verstärkte Nachfrage nach seniorengerechtem Angebot und durch den Zuzug weiter steigen. Laut Ziegler hatte der Verein bereits erste Gespräche mit der Stadt, es wurde auch ein Förderverein gegründet, dennoch werde es wohl schwer, einen Eigenanteil an Baukosten von rund 1,5 Millionen Euro zu stemmen oder das wirtschaftliche Risiko als Bauherr zu tragen, ohne die Mitgliedsbeiträge unverantwortlich hoch zu setzen. Wichtig, so Ziegler weiter, wäre eine Lösung, die keine Zäsur bedeutet, denn zwei Jahre Bauzeit ohne ein Ausweichquartier könnte zu enormem Mitgliederverlust führen.

Im Bezirksausschuss Trudering-Riem rannte Ziegler mit dem Antrag offene Türen ein, er wurde einhellig befürwortet. SPD-Sprecherin Maren Salzmann-Brünjes regte noch an, ob die Stadt die angrenzende und wenig genutzte öffentliche Spielfläche noch dem Areal des Vereins zuschlagen könnte, Grünen-Stadtrat Herbert Danner forderte, dass die Stadt sich auf dem geplanten Bildungscampus im Haarer Stadtteil Gronsdorf Hallenkapazitäten und Belegungszeiten sichern solle, denn immerhin werde der auf stadteigenen Flächen gebaut. Das jedoch wäre, so georg Kronawitter (CSU) angesichts der hohen Wachstumsprognosen für den Stadtbezirk allenfalls eine "Überlaufkapazität", man müsse dem TSV an Ort und Stelle helfen.

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Quelle:
SZ vom 18.12.2019
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