Trudering:Entspannen im Zentrum

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An der Truderinger Straße startet nun die Verkehrsberuhigung

Von Ilona Gerdom, Trudering

Sie bildet das Zentrum des Viertels, birgt aber viele Konflikte: Weil in der Truderinger Straße stets reger Verkehr dominiert, ist für Menschen, die nicht im Auto sitzen, kaum Platz - es gibt dort wenig Möglichkeiten, entspannt zu verweilen. Lange schon setzt sich der Bezirksausschuss deshalb für eine fußgängerfreundliche Gestaltung dieser Straße ein. Das Warten hat nun ein Ende, der Umbau beginnt.

Beruhigt werden soll der Verkehr zwischen Bajuwarenstraße und Schmuckerweg. Dafür wird die Fahrspur verschmälert, die Gehwege werden verbreitert und zudem wird erstmals eine Radspur geschaffen. Darüber hinaus sollen sich Geschäfte rund um den Ortskern ansiedeln. Damit soll der öffentliche Raum aufgewertet, zum Verweilen einladen und Identität gestiftet werden.

Bis hierhin war es ein langer Weg. Zwölf Jahre sind vergangen, seit die Grünen 2008 die Umgestaltung angestoßen hatten. Im Sommer 2015 war das Baureferat vom Stadtrat mit der Planung beauftragt worden. Wenn Grünen-Sprecher Herbert Danner von "unterschiedlich großen Aufregern" spricht, meint er damit beispielsweise, dass Bezirksausschuss (BA), Geschäftsleute und private Eigentümer immer wieder Kompromisse eingehen mussten. Man habe Informationsveranstaltungen organisiert und Einwohner- und Bürgerversammlungen genutzt, um Anwohner einzubinden. Ein "schier endloser Planungsprozesse" sei das gewesen. Jetzt sagt Danner: "Ich bin heilfroh, dass das Ganze gelingt." Der Ortsverband feierte das nun mit einem Spatenstich.

Zwar war der Antrag, dem das Gremium damals zustimmte, von den Grünen gestellt worden, doch BA-Chef Stefan Ziegler (CSU) betont: "Der gesamte BA, insbesondere Herr Steinberger, hat sich intensiv an der Umsetzung beteiligt." 2001 und 2002 habe es auch schon Anträge von CSU und FDP gegeben. Das Baureferat allerdings habe "keinen Spielraum für eine Aufwertung" gesehen.

Dass es jetzt so zu sein scheint, als wollten die Grünen den Erfolg für sich allein verbuchen, "würde denjenigen, die die letzten Jahre daran gearbeitet haben, nicht gerecht." Als Vorsitzender freut sich Ziegler, dass der Ortskern aufgewertet wird. Für die kommunalpolitische Arbeit im Viertel wünscht er sich jedoch "mehr wir und weniger ich", also mehr stadtteilorientierte Zusammenarbeit statt "sich selbst in Szene zu setzen".

Bis sich Bürgerinnen und Bürger am neuen Ortskern erfreuen können, wird es dauern. Fertiggestellt sein soll das Ganze laut Danner erst Ende 2021, Anfang 2022. Das fuße darauf, dass man den Verkehr in eine Richtung aufrechterhalten möchte. Stadtauswärts soll die Truderinger Straße zur Einbahnstraße werden, stadteinwärts wird der Verkehr über Wasserburger Landstraße und Kreillerstraße umgeleitet. So bleibt der Ortskern auch in der Bauphase erreichbar.

© SZ vom 31.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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