"Nicht mehr zeitgemäß für die Erfordernisse einer Radlhauptstadt" seien die Fahrradabstellplätze am Truderinger Bahnhof Nord und Süd sowie am U-Bahnhof Moosfeld, kritisierte der Bezirksausschuss (BA) Trudering-Riem bereits im Januar dieses Jahres. Die bestehenden Abstellplätze seien außerdem regelmäßig überfüllt. Deswegen forderte das Gremium auf Initiative der Grünen-Fraktion eine neue Abstellanlage mit allem Pipapo: Überdachung, gute Abschließmöglichkeiten, dazu eine Pumpstation und das "notwendigste Werkzeug". Ausreichend Verkehrsflächen seien vorhanden, so die Ansicht der Stadtteilpolitiker, man müsse sie nur gerechter verteilen.
Das Planungsreferat hat nun in seiner Antwort den erhöhten Bedarf am Truderinger Bahnhof bestätigt. Aktuell stünden 517 Fahrradstellplätze zur Verfügung. Ein Gutachten aus 2016 empfahl eine Erweiterung um 300 Stellplätze an der Südseite, deren Planung man auch angestoßen hätte. Nur die Deutsche Bahn spiele anscheinend nicht mit: Laut Planungsreferat wolle die Bahn die einzige Fläche, die für eine "Bike and Ride"-Anlage in Frage käme, "nun doch nicht mehr veräußern", da auf diese im Zusammenhang mit dem Projekt "Zulauf Brennerbasistunnel" nicht verzichtet werden könne und sie für den Eisenbahnverkehr gewidmet sei. Langfristig halte das Planungsreferat an einem "zentralen, gebündelten und gut ausgestatteten" Fahrradparkhaus fest und intensiviere dafür den Kontakt zur Bahn. Außerdem wolle man prüfen, ob auch andere Standorte für die Abstellplätze in Frage kommen. Kurzfristig könne die Stadt rund um den Bahnhof nur 60 zusätzliche Stellplätze durch die Umwandlung von Autoparkplätzen realisieren, um die Nachfrage "zu entschärfen". Am U-Bahnhof Moosfeld entstehen 44 neue Stellplätze, die den Bedarf dort "weitestgehend" decken, so die Stadt.
Insbesondere am Truderinger Bahnhof sei das "ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte Magdalene Miehle (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Infrastruktur und Stadtteilentwicklung in der Sitzung des Bezirksausschusses. Grünen-Mitglied Herbert Danner ärgerte es, dass die Bahn "sämtliche Flächen" blockiere, aber zumindest sehe die Stadt den Erweiterungsbedarf. Der Unterausschuss will noch einmal über eine bessere Lösung der Situation beraten.