Süddeutsche Zeitung

Trotz Baustelle:Reibungsloser Start ins neue Schuljahr

Unter der Großbaustelle am Asam-Gymnasium soll der Unterricht nicht leiden. Gerade wird das Gelände für die Neubauten vorbereitet

Von Hubert Grundner, Obergiesing

Vielleicht hat der eine oder andere Schüler schon auf ein paar zusätzliche Ferientage spekuliert. Worüber man sich auch nicht wundern würde angesichts der gewaltigen Baustelle, die sich zurzeit neben dem Asam-Gymnasium auftut. Doch, leider, leider, daraus wird nichts: Nach der sechswöchigen Pause wird der Unterricht am kommenden Dienstag pünktlich wieder beginnen. Das hat Direktor Peter Heinz Rothmann jetzt betont. Vor allem aber: Der Schulbetrieb werde von den noch länger dauernden Bauarbeiten nicht wesentlich beeinträchtigt. "Die Laune ist gut bei uns", beschreibt Rothmann denn auch die Stimmung im Kollegium.

Das Asam-Gymnasium wird derzeit mit circa 1000 Schülerinnen und Schülern als fünfzügiges Gymnasium geführt. Das Bestandsgebäude stammt aus dem Jahr 1964 und wurde in den Siebzigerjahren mit einem kleinen Anbau und 2010 mit einer aus sechs Klassenraumpavillons bestehenden provisorischen Anlage erweitert. 2007 erhielt die Schule am Ostflügel ebenfalls einen kleinen Anbau, in dem sich die Schulmensa, die Bibliothek und zwei Gruppenräume befinden.

2008 startete dann eine Art Rundumerneuerung des Bestandsgebäudes, die sich über rund zehn Jahre hinzog. Dazu zählte insbesondere die Sanierung des Brandschutzes und aller Fachlehrsäle. Darüber hinaus wurden in dieser Zeit alle WC-Anlagen neu gebaut, und die gesamte Schule konnte mit stromsparender gesundheitsförderlicher Beleuchtung ausgestattet werden. Zur substanziellen Verbesserung trug auch die umfassende Akustiksanierung des alten Schulgebäudes bei.

Weniger gut war es hingegen um die Sportflächen bestellt. Das Gymnasium verfügte über zwei Einfachturnhallen in einem ungenügenden baulichen Zustand, die Mitte Juli/Anfang August abgerissen worden sind. Ergänzt wurde das Angebot durch einen Allwetterplatz im Norden und eine in die Jahre gekommene Freisportfläche im Süden des Hauptgebäudes. Als der Stadtrat schließlich ernsthaft Pläne zur Erweiterung der Schule vorantrieb und Mitte 2017 verabschiedete, spielte der Sportbereich deshalb schnell eine wichtige Rolle. Grundsätzlich wurde beschlossen, dass das Asam ein sechszügiges Gymnasium G9 neu mit weiteren Klassenzimmern - zur Kompensation der bestehenden Pavillons - wird. Eine neue Mensa für etwa 300 Personen soll zudem die inzwischen zu kleine alte Mensa ersetzen. Das Problem der fehlenden überdachten Pausenflächen soll durch eine entsprechende Aula, die auch als Ganzjahrespausenhalle geeignet ist, gelöst werden. Diese Aula wird laut Projektbeschreibung insbesondere als Veranstaltungsort für bis zu 600 Personen nutzbar sein. Der Clou dürfte hingegen die rund sieben Meter tief in den Boden versenkte, 58 Meter lange Dreifachsporthalle mit Zuschauertribüne werden. Der eingeschossige Hallenbau weist eine Höhe über Gelände von nur etwa 7,50 Metern auf. Auf dem Dach wiederum werden Allwetterplätze mit Ballfangeinrichtungen geschaffen, die auch als Pausenhof dienen.

Direkt im Anschluss an die Dreifachsporthalle wird im Nordostbereich der Schule über einer Tiefgarage und der Mensa ein vierstöckiges Lernhaus mit entsprechendem Raumprogramm errichtet. Dieser etwa 35 Meter lange und mehr als 20 Meter hohe Neubau wird das Bestandsgebäude um etwa anderthalb Geschosshöhen überragen. Städtebaulich sollte dadurch an der Kreuzung von Schliersee- und Werinherstraße ein markanter Hochpunkt gesetzt werden. Abschluss der Bauarbeiten und Eröffnung der Neubauten ist voraussichtlich im September 2021.

Fast noch wichtiger ist aber für Direktor Rothmann bis dahin ein geregelter Schulbetrieb. Zum einen hilft dabei die Kooperation mit dem Anton-Fingerle-Bildungszentrum und der Sportgemeinschaft Siemens-Ost: Dort kann nach dem Abriss der alten Turnhallen der komplette Sportunterricht fortgeführt werden, "und das ist sensationell". Zum anderen tragen dazu aber ebenso die Baufirmen bei, die Rothmann gar nicht genug loben kann: Als sehr präzise, sehr sauber, sehr professionell beschreibt er deren Arbeit. Bisher hätten sich weder Lehrer noch Schüler über Lärm und Staub beschwert.

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Quelle:
SZ vom 07.09.2018
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