Süddeutsche Zeitung

Trinacria - der Sizilianer:Das ist Italien

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Knoblauchzöpfe hängen von der Decke, die Leute essen sizilianische Snacks und aus den Boxen dudelt italienisches Radio. Ein Besuch in der kleinen Bar Trinacria in Haidhausen ist wie ein Kurztrip nach Italien.

Sarina Pfauth

16 Leute passen auf die Bänke und Stühle und zwei an den Tresen, dann ist die Bar voll. Der Wirt, Roberto Careri, der in Palermo aufgewachsen ist und nach dem Abitur nach Deutschland kam, hat lange Zeit als Koch in italienischen und deutschen Restaurants in München gearbeitet. Irgendwann wollte er aber nicht mehr hinter der Küchentür hocken, sondern den Leuten beim Essen zuschauen.

Das kann er nun: Seine Bar ist winzig, hinter dem Tresen kocht der Wirt auf zwei Platten, vor dem Tresen stehen zwei lange und mehrere kleine Holztische, die Gäste sitzen auf zusammengewürfelten Stühlen oder Bänken am Fenster.

Auf die Schiefertafel an der Stirnseite der Bar hat Careri eine grasende Kuh gemalt, darüber steht, was es zu essen und zu trinken gibt. Jeden Tag kocht er zwei Mittagsgerichte, meistens Pasta (ca. 6-7 Euro). Außerdem gibt es sizilianische Snacks, wie die gefüllten und frittierten Kugeln aus Safranreis (4,50 Euro) oder die dicke Blechpizza, die in Sizilien in Bäckereien verkauft wird.

Es duftet nach Espresso

Der Wirt spricht mit einem starken italienischen Akzent. Es duftet nach Espresso. Von der Decke über dem Herd hängen Pfannen, Schöpfkellen und Knoblauchzöpfe. Aus den Boxen dudelt italienisches Radio. Wenn gleich jemand um die Ecke biegen und sich als Mamma vorstellen würde - es würde sich wohl keiner wundern.

Roberto Careri hat die kleine Einraum-Bar in der Balanstraße vor einem Jahr eröffnet. Das Publikum, das er erreicht, passt zu Haidhausen: Freiberufler, Büroarbeiter, einige Künstler kommen in ihrer Mittagspause oder auf einen Espresso am Nachmittag vorbei. Die meisten sind Mitte 30 oder älter. Bei gutem Wetter sitzen die Gäste vor der Hauswand aufgereiht an kleinen Tischen, die mit rot-weiß-karierter Folie überzogen sind. Careri hatte nicht viel Geld, um die Bar einzurichten: Die Möbel sind zusammengewürfelt, zumeist alt und sehr einfach - aber genau das macht den Charme von "Trinacria" aus.

In den Regalen an der Wand im Inneren der Bar stehen im Übrigen italienische Kekse, Öl, Salami, Käse und Nudeln zum Verkauf. Man kann also bei Bedarf auch ein bisschen Italien mit nach Hause nehmen.

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