München heute:Gastronomen gegen Sperrstunde/ Mut zum Make-up

Lesezeit: 2 min

"Ich bin ein Junge in Make-up. Ich habe gerne lange Haare, habe gerne Nägel, aber ich bin trotzdem noch ein Junge." Solche Sätze muss Manuel Ahlemann häufig sagen. (Foto: Stephan Rumpf)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Max Fluder

Gerade ist wieder viel von der vermeintlichen Spaltung der Gesellschaft der Reden: Impfpflicht oder nicht, SUV oder Fahrrad, Silvesterböllerei oder Ruhe zum Jahreswechsel? Ob die Leute sich nun wirklich so unversöhnlich gegenüberstehen, eingekeilt in verbale Schützengräben? Keine Ahnung, ehrlich gesagt.

Es gibt aber Dinge, bei denen ist die Gesellschaft wirklich gespalten. Oder zumindest fein säuberlich getrennt, entlang eines grundlegenden Merkmals: dem biologischen Geschlecht. Von Früh an lernen wir: Das pinke Shampoo ist für Mädchen, das blaue für Jungen (vor gut hundert Jahren waren die Farbschubladen übrigens noch vertauscht: Jungs trugen Rosa, für Mädchen war Himmelblau). Und irgendwann hieß es dann: Junge Frauen schminken sich, junge Männer tun das nicht. Muss das so sein?

Nein, sagt Manuel Ahlemann, und: "Es gibt kein Geschlecht für Make-up." Der 20-Jährige ist gelernter Friseur, bildet sich gerade an einer Kosmetikschule weiter - und schminkt sich selbst so, dass Fremde ihn oft, nein: eigentlich immer für eine Frau halten. Das verwirrt viele, das weiß der junge Mann auch, und stellt deshalb klar: Er ist ein Mann, der sich gerne schminkt, der gerne lackierte Nägel und lange Haare hat. Kein Drag, auch keine Transsexualität. Ich habe Manuel Ahlemann getroffen für ein Porträt - und lernte einen Menschen kennen, der mit Make-up zu sich selbst fand, selbstbewusst wurde und vollkommen zurecht fragt: "Warum sollte ich mich verstecken, verkleiden, nicht zu dem stehen, der ich bin?" (SZ Plus)

DER TAG IN MÜNCHEN

Triage: "Priorisierung nach Überlebenschancen". Medizinethiker Georg Marckmann erklärt, wieso Ungeimpfte bei der Triage nicht schlechter gestellt werden dürfen als Geimpfte, wie die Priorisierung von Patienten abläuft - und warum nicht das Alter entscheidend ist.

Münchner Gastronomen wehren sich gegen Corona-Sperrstunde. Von Mittwoch an müssen Lokale um 22 Uhr schließen. Doch Restaurantbetreiber halten die von Ministerpräsident Söder veranlasste Sperrstunde für willkürlich gesetzt - und kündigen rechtliche Schritte an.

Teurer Sanierungsfall in bester Lage: Alle Mieter müssen raus. Die Stadt München nutzt ihr Vorkaufsrecht und kauft ein Mietshaus in guter Lage. Doch das Haus entpuppt sich als marode. Nur mit Notmaßnahmen lässt sich eine Einsturzgefahr abwenden. Und jetzt?

Post in München: Und wieder eine Filiale weniger. Der Standort an der Fraunhoferstraße ist schon die vierte Münchner Postfiliale, die 2021 schließt. Gegen das Ende einer fünften regt sich Protest.

MÜNCHEN ERLESEN

SZ PlusHilfe für einen Fremden
:"Ich kann mich gegen das Leid der Welt nicht so gut abschotten wie andere"

Hedwig Rost hat es geschafft, einen abgeschobenen Afghanen ganz legal zurück nach Deutschland zu holen. Warum hat sie das getan, obwohl sie ihn vorher nicht einmal kannte?

Von Nina von Hardenberg

Architekturgeschichte
:Der Mann, der München zur Großstadt machte

Oskar Pixis hat München geprägt - doch heute erinnert sich kaum jemand an den Architekten. Ein Buch und eine Ausstellung wollen das ändern.

Von Jakob Wetzel

Restaurants in München | Bars in München | Frühstück und Brunch

Zu den Landkreisen: Bad Tölz-Wolfratshausen | Dachau | Ebersberg | Erding | Freising | Fürstenfeldbruck | München | Starnberg

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: