Atommüll:Erster Castor-Transport mit Brennelementen aus Garching

Castor-Transport in Lubmin

Bei Castor-Transporten in der Vergangenheit hat es immer wieder Proteste gegen Atomkraft gegeben. Sie werden streng überwacht.

(Foto: dpa)

Die abgebrannten Elemente sollen 2019 vom Forschungsreaktor FRM II in das Zwischenlager Ahaus nach NRW gebracht werden. Schon jetzt gibt es Kritik.

Gut 15 Jahre nach der Inbetriebnahme des Forschungsreaktors FRM II in Garching bei München soll im nächsten Jahr erstmals ein Transport mit Atommüll ins Zwischenlager Ahaus rollen. Der Castorbehälter mit abgebrannten Brennelementen solle voraussichtlich frühestens Mitte nächsten Jahres auf den Weg nach Nordrhein-Westfalen gebracht werden, teilte eine Sprecherin der Technischen Universität München (TUM) auf Anfrage mit. Die Lagerung in Ahaus sei Teil der Betriebsgenehmigung von 2003.

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel und seine Fraktion hatten bei der Bundesregierung Details zu dem Transport angefragt. Seit der Inbetriebnahme 2004 wurden die Brennelemente in einem Abklingbecken mit Platz für 50 Elemente aufbewahrt. Der Antwort der Bundesregierung zufolge waren zum 1. Mai dort noch sechs Plätze frei.

Seit der Inbetriebnahme des Forschungsreaktors 2004 waren die Brennelemente in einem Abklingbecken aufbewahrt worden. Dort gibt es Platz für 50 Elemente. Der Antwort der Bundesregierung zufolge waren zum 1. Mai dort noch sechs Plätze frei. Zur Vorbereitung des Transports wird bis Jahresende eine Entscheidung über die Zulassung des Castor-Behälters erwartet, wie aus der Antwort weiter hervorgeht. Er soll dann mit speziell gepanzerten Fahrzeugen transportiert werden - Garching hat keinen Schienenanschluss.

Zdebel kritisierte den geplanten Transport als unverantwortlich. Das hochangereicherte Uran werde vor dem Transport nicht abgereichert und so für Missbrauch unschädlich gemacht.

Um das Uran in Garching gab es seit der Inbetriebnahme Streit. Die TUM argumentierte stets, das hochangereicherte Uran sei unabdingbar für diverse medizinische Anwendungen etwa bei der Krebsdiagnose und Therapie, aber auch bei der Forschung.

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Forschungs-Neutronenquelle FRM-II der TU München in Garching, 2014

Garching
:Streit um hochangereichertes Uran in Forschungsreaktor München II

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