Tramlinie 17Freie Fahrt über die Ludwigsbrücke

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Nach der Streckensanierung in der Innenstadt fuhren am Freitag die ersten Straßenbahnen der Linie 17 wieder über die Ludwigsbrücke. MVG-Chef Ingo Wortmann begrüßte einen Fahrschüler, für den diese Strecke ebenfalls eine Premiere war.
Nach der Streckensanierung in der Innenstadt fuhren am Freitag die ersten Straßenbahnen der Linie 17 wieder über die Ludwigsbrücke. MVG-Chef Ingo Wortmann begrüßte einen Fahrschüler, für den diese Strecke ebenfalls eine Premiere war. (Foto: Robert Haas)

Nach viereinhalbjähriger Sanierung kehrt die Tram 17 auf ihren alten Linienweg zurück. Die Straßenbahn fährt nun wieder regulär über Haidhausen zum Isartor – pünktlich zum 100. Geburtstag des Deutschen Museums.

Von Charlotte Groß-Hohnacker

Seit diesem Freitag fährt die Tramlinie 17 wieder auf ihrem gewohnten Linienweg über die Ludwigsbrücke. Damit hält sie auch wieder an der Haltestelle Deutsches Museum. Viereinhalb Jahre lang wurde die beliebte Verkehrsverbindung saniert.

Viele Fahrerinnen und Fahrer hätten die Strecke noch nie befahren – das zeige, wie lange die Bauzeit tatsächlich gewesen sei, so Ingo Wortmann, Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). „Mit dieser Bauzeit werden wir sicher keinen Preis gewinnen“, räumte der MVG-Chef aus Anlass der Verkehrsfreigabe ein. Gründe für die Verzögerungen waren unter anderem Material- und Personalmangel durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine.

Der Zweite Bürgermeister der Stadt München, Dominik Krause (Bündnis 90/Die Grünen), betonte, dass die Bauarbeiten an der Tram auch unter harten Regularien des Bundes gelitten hätten. Von der neuen Bundesregierung wünsche er sich, dass künftig solche Projekte entbürokratisiert und beschleunigt würden.

Damit Münchens Infrastruktur leistungsfähig bleibe und weiter verbessert werden könne, müssten sich die Bürger auf weitere Baustellen einstellen, betonte Wortmann. Die MVG werte die bisherigen Maßnahmen gerade aus: „Wir sind noch dabei, zu lernen, aber sicherlich müssen bei solchen komplexen Maßnahmen die Abstimmungsprozesse schneller und besser laufen.“ Es gebe viel aufzuarbeiten. Als Nächstes stehe die Erneuerung der Trambahn am Maxmonument auf dem Plan.

Mit der Wiedereröffnung der Strecke fahren die Tram 17 (St. Emmeram – Amalienburgstraße) und deren Nachtlinie wieder regulär zwischen dem Max-Weber-Platz und dem Isartor – mit Zwischenhalten am Gasteig, am Wiener Platz und am Deutschen Museum. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden die Gleise im Bereich zwischen Isartor und Am Gasteig erneuert sowie die Haltestellen Deutsches Museum und Isartor barrierefrei ausgebaut. Die Bahnsteige sind nun höher, breiter und länger – für einen komfortableren Einstieg und für Züge mit größerer Kapazität.

Mit der Rückkehr der Tram 17 ist nun auch wieder ein Besuchermagnet besser ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Grund zur Freude für MVG-Chef Ingo Wortmann, Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) und Generaldirektor Wolfgang Heckl vom Deutschen Museum (von links).
Mit der Rückkehr der Tram 17 ist nun auch wieder ein Besuchermagnet besser ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Grund zur Freude für MVG-Chef Ingo Wortmann, Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) und Generaldirektor Wolfgang Heckl vom Deutschen Museum (von links). (Foto: Robert Haas)

Doch nicht nur die Tram profitiert von der Sanierung: Auch Versorgungsleitungen wurden in der Brücke erneuert, und die Radwege verbreitert. Die Verkehrsflächen sind allerdings bisher nicht vollständig fertiggestellt. Auto- und Radfahrer müssen sich bis zum Sommer 2025 auf Restarbeiten auf der Ludwigsbrücke einstellen.

Die Sanierung war dringend notwendig: Die Ludwigsbrücke – genau genommen zwei Brücken – war 2019 in die Jahre gekommen. München habe viele solcher Brücken, die in ähnlichem Zustand seien, so Bürgermeister Krause – sie seien nicht einsturzgefährdet, aber sanierungsbedürftig.

Eine Punktlandung haben die Bauarbeiten aber geschafft: Rechtzeitig zum 100. Geburtstag des Deutschen Museums hält die Tram wieder an der gleichnamigen Haltestelle. Darüber freute sich auch Wolfgang Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums. Er hofft, dass der direkte Zugang zum Museum noch mehr Besucherinnen und Besucher anzieht als im vergangenen Jahr.

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