Traditionsunternehmen:Bäckerei Ziegler verkauft an Investoren

Letztendlich liege es daran, dass sie wahrscheinlich keinen Nachfolger finden werden, sagt Josef Ziegler, Münchner Bäckermeister. Seine Bäckerei und die 25 Filialen will er jetzt zu großen Teilen einer Investorengruppe vermachen - "nach außen wird es aber keine Veränderung geben." Der Deal sei noch nicht ganz abgeschlossen, den Namen der Investorengruppe will er deshalb nicht nennen. Am Montag habe man die Mitarbeiter informiert.

Die Bäckerei Ziegler gibt es seit dem Jahr 1896, ein Mann namens Georg Ziegler richtete damals in einem ehemaligen Pferdestall in der Zentnerstraße seine Backstube ein. Heute haben sie 250 Mitarbeiter, unter anderem Filialen in Moosach, in Sendling, in Schwabing - seit Ende der 90er Jahre leiten Josef Ziegler und sein Bruder Martin die Bäckerei. Sie werden Geschäftsführer bleiben, sagt Ziegler, die Investorengruppe aber solle sichern, dass die Firma auch fortbestehe, wenn sie in Rente gehen. Noch ist lange Zeit, Josef Ziegler ist 43 Jahre alt, sein Bruder Martin 53 Jahre. Warum kein Mitarbeiter die Firma übernehmen könne? Das sei nicht so einfach, sagt Ziegler, viele scheuten, so viel Verantwortung zu übernehmen, außerdem werde es immer schwerer Nachwuchs zu finden. In der Bäckerei seien sie sieben Tage die Woche im Einsatz, der Verdienst sei nicht allzu hoch. Die Familie Ziegler aber werde auch weiterhin einen Anteil an der Firma halten. Wie viel, will Ziegler nicht sagen.

© SZ vom 03.11.2017 / Ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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