Japaner:
Zuerst waren sie ja schon ein bisschen pikiert, erzählt Stadtführerin und Dolmetscherin Mari Matsuda. "Was, man kann nicht mehr reservieren? In Japan kann man immer reservieren!", soll der Organisator der 24 Mann starken Gruppe aus Tokio gesagt haben, als es hieß, der Spontanbesuch in einem Bierzelt am Abend sei ein Ding der Unmöglichkeit.
Dabei wollten die Herren und Damen aus der Lebensmittelbranche doch so gerne einmal auf dem Oktoberfest bayerisch essen. Und natürlich das berühmte Bier testen. Vor allem Nobuo Tsukuhana, seines Zeichens Vice-President der Suntory-Brauerei in Tokio, wollte sich natürlich dem Konkurrenzprodukt ausgiebig widmen.
Nun sind sie also am Vormittag gekommen und finden im Armbrustschützenzelt noch Platz für alle. Großes Oh und Ah und kollektives Kamerazücken begleiten die Ankunft der Kellnerin mit den Armen voller Maßkrüge. Dann beginnt der Biertest. Erstmal die Nase reinstecken und tief einatmen. "Hmmm, gutes Aroma", bescheinigt Tsukuhana dem Paulaner Wiesnbier. "Es schmeckt sehr klassisch."
Erst am Abend zuvor haben sie Weißbier und Pils getestet. "Das hier ist aber besser!", sagt der Experte. Sogar so gut, dass es mit dem Suntory mithalten könne, lobt der stellvertretende Brauerei-Boss. Die erste Maß ist schnell getestet. Merken die Herren schon etwas von der Wirkung? Da kann der Herrscher über Suntory nur lächeln. "Da muss ich erst noch vier Maß trinken!"
Foto: Robert Haas