Tourismus:Besucher können die Stadt bald mit dem "München City Pass" erkunden

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Diese Touristen vergnügen sich im Residenz-Museum. (Foto: Stephan Rumpf)
  • Mit dem "München City Pass" können Besucher von Montag an Nahverkehr und Eintritte für Museen per Flatrate buchen.
  • Wer mindestens 39,90 Euro investiert, kann künftig 45 Museen und Schlösser in München und dem Umland besuchen.
  • Die "München Card", mit der man den Nahverkehr nutzen kann und Rabatte auf Eintritte bekommt, gibt es weiterhin.

Von Thomas Anlauf, München

Die Stadt ist für Urlauber teuer, das Tarifsystem im Nahverkehr für Touristen schier undurchschaubar. Dessen ungeachtet boomt der Tourismus in München seit Jahren. Knapp 3,8 Millionen Menschen besuchten die Stadt von Januar bis Juni und blieben im Schnitt zwei Tage. Fast 7,7 Millionen Übernachtungen im ersten Halbjahr bedeuten ein Plus von 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, berichtet das Landesamt für Statistik.

Mit einem neuen Angebot will die Stadt den München-Besuch nun noch attraktiver gestalten. Neben der "München Card", die schon länger nicht nur als Fahrkarte für Innenraum oder das Gesamtnetz dient, sondern auch Rabatte bei Museums- oder Restaurantbesuchen bietet, gibt es von kommenden Montag an den "München City Pass", eine Art Flatrate für die Münchner Kultur: Wer mindestens 39,90 Euro investiert, kann künftig 45 Museen und Schlösser in München und dem Umland besuchen.

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"Mit der neuen Münchner Gästekarte ist die Stadt um eine touristische Attraktion reicher", sagte Bürgermeister und Wirtschaftsreferent Josef Schmid bei der Vorstellung des City Passes am Donnerstag. "In enger Zusammenarbeit haben Stadt und Freistaat damit für die Gäste Münchens ein Paket geschnürt, das es in diesem Angebotsumfang nicht in vielen Städten geben dürfte", so Schmid. Allerdings räumte er ein, dass München nicht gerade Vorreiter auf dem Gebiet ist.

Für das Hamburger Unternehmen Turbopass, das nach einer Ausschreibung nun das Angebot betreut, ist München bereits die 13. Destination weltweit - darunter sind Metropolen wie Dubai, London und New York. Das Geschäftsmodell scheint sich zu rechnen: Turbopass, 2013 von Hinnerk Rott als Start-Up gegründet, hat allein an seinem Stammsitz Hamburg seither bereits Hunderttausende solcher Flatrate-Tickets verkauft. Das Hamburger Unternehmen hat festgestellt, dass nur durchschnittlich etwa zehn Prozent der Pass-Inhaber tatsächlich sehr viele Angebote wahrnehmen; mit den Einnahmen durch die Gästekarten kann offenbar kostendeckend kalkuliert werden.

In München hatte sich der Stadtrat für ein Kombiticket aus Fahrschein und Eintrittskarte eingesetzt. Dass nun ein Angebot vorliegt, das die großen staatlichen und nichtstaatlichen Museen abdeckt, geht auch auf die Kooperation zwischen der Stadt, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Ministerium für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat zurück, dem die Schlösser unterstehen.

Der Tierpark Hellabrunn beteiligt sich bisher nicht

"Mit den Gästekarten können wir den Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt unser reichhaltiges kulturelles Erbe näherbringen und sie in einzigartige Sammlungen der Vergangenheit und der Moderne einladen", sagte Kunstministerin Marion Kiechle. So können mit dem City Pass unter anderem die Pinakotheken in der Maxvorstadt, das Ägyptische Museum, die Residenz und das Museum Brandhorst, aber auch die Schlösser Nymphenburg und Lustheim sowie der Publikumsmagnet Deutsches Museum besucht werden.

Dort wird es für Inhaber der neuen Gästekarte City Pass, ebenso wie für die Besitzer der günstigeren Rabattkarte München Card, künftig auch einen neuen Service geben. Sie werden beim Einlass ins Museum bevorzugt behandelt. Mit der neuen "Fast lane", so Museumsdirektor Wolfgang Heckl, falle das manchmal langwierige Anstehen in der Schlange weg. "Ich freue mich sehr über dieses neue Angebot", sagte Heckl. "Für uns als Deutsches Museum ist es selbstverständlich, dass wir uns an diesem attraktiven Angebot beteiligen - schließlich ist eine Reise nach München ohne einen Besuch des Deutschen Museums nicht komplett."

Diese Selbstverständlichkeit teilen nicht alle Betreiber von Münchens Attraktionen. Der Tierpark Hellabrunn etwa beteiligt sich bislang nicht an der Flatrate-Aktion. Dabei ist eine Teilnahme für die beteiligten Häuser finanziell eigentlich nicht sonderlich riskant. Die Inhaber des City-Passes zahlen zwar in den Häusern selbst keinen Eintritt, allerdings wird der Pass an der Kasse eingescannt und das Eintrittsgeld vom Betreiber erstattet. Bei der München Card geben die Schlösser und Museen Rabatte zwischen 14 Prozent (Residenzmuseum, Schatzkammer der Residenz und Bayerisches Nationalmuseum) und 71 Prozent (Museum und Turm der Burg Grünwald) bei der Zahlung an der Kasse.

Dafür ist das Flatrate-Ticket "City Pass" deutlich teurer. Die günstigste Variante ist einen Tag im Münchner Innenraum gültig und kostet 39,90 Euro. Das Gesamtnetz inklusive Eintritt kostet 46,90 Euro. Die teuerste Version ist ein Fünf-Tages-Pass im Gesamtnetz für 129,90 Euro (99,90 Euro im Innenraum). Die Rabattkarten "München Card" gibt es schon ab 9,90 (ein Tag Innenraum) bis 85,90 Euro (fünf Tage Gesamtnetz für bis zu fünf Personen).

© SZ vom 10.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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