Kunst im öffentlichen Raum:Protest durch Freude

Kunst im öffentlichen Raum: Seit einigen Tagen unübersehbar am US-Konsulat: das Banner "The only way to protect joy is by practicing it" von Tony Cokes.

Seit einigen Tagen unübersehbar am US-Konsulat: das Banner "The only way to protect joy is by practicing it" von Tony Cokes.

(Foto: Maximilian Geuter)

Vom Haus der Kunst und dem Kunstverein aus erobert Tony Cokes mit seinen Schriftbildern die Stadt. Mit seinem großformatigen Banner am amerikanischen Konsulat in München will er ein Zeichen setzen.

Seit einigen Tagen prangt sie am amerikanischen Generalkonsulat in München: Tony Cokes' Schriftinstallation "The only way to protect joy is by practicing it". Die Erkenntnis, dass man Freude leben muss, um sie zu bewahren, geht zurück auf ein Zitat des Afrofuturismus-Autors Kodwo Eshun aus dem Jahr 2018. Ursprünglich geäußert hat den Gedanken der Dichter Fred Moten im Zusammenhang mit der Erfahrung von Vertreibung und Unterdrückung durch westliche Nationalstaaten. Moten sah die Bewahrung der Freude als einen Akt des politischen Widerstands in schwarzen Gemeinschaften. Das Schriftbild Cokes' am Konsulat stammt aus der Videoarbeit "Some Munich Moments 1937-1972", die Teil der Ausstellung "Fragments, or just Moments" im Haus der Kunst und im Kunstverein sowie im öffentlichen Raum ist. Cokes verbindet die kulturellen Propagandastrategien des NS-Regimes mit der visuellen Identität der Olympischen Spiele 1972 in München, die unter dem Label "antifaschistisch" und "weltoffen" begonnen wurden und so tragisch endeten. Cokes' Botschaften wollen ein Zeichen setzen gegen strukturellen Rassismus, Kapitalismus, Kriegsführung und Gentrifizierung.

Tony Cokes: Some Munich Moments 1937-1972, Banner am US-amerikanischen Generalkonsulat in München

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