Tierpark Hellabrunn:Zoobesuch ohne Stau

Tierpark Hellabrunn: Nun ohne Schranke zugänglich: der Parkplatz an der Siebenbrunner Straße.

Nun ohne Schranke zugänglich: der Parkplatz an der Siebenbrunner Straße.

(Foto: Robert Haas)

Der Tierpark Hellabrunn betreibt seinen größten Besucherparkplatz nun ohne Schranken. Damit ist ein flüssiges Ein- und Ausfahren über die Siebenbrunner Straße möglich.

Von Julian Raff

Falls das Wetter auch nur halbwegs zum Zoobesuch einlädt, dürfte der Hellabrunner Osterstau einmal mehr bis nach Harlaching, Untergiesing und Thalkirchen hinein reichen. Zumindest für etwas ruhigere Tage ist nun allerdings Entspannung in Sicht: Auf dem größeren der beiden Besucherparkplätze in Siebenbrunn ist seit dem 30. März ein schrankenfreies Parksystem installiert, das ein flüssiges Ein- und Ausfahren über die Siebenbrunner Straße ermöglicht und den notorischen Rückstau verkürzen dürfte.

Da die Fahrbahn wegen der geringen Breite und einer engen Kurve kaum Platz für lange Abbiegespuren bietet, blockierten Tierparkbesucher bisher selbst dann den Durchgangsverkehr, wenn der Parkplatz noch nicht ausgelastet war. Das neue Konzept eines Münchner Herstellers beruht hauptsächlich auf einer Erkennungssoftware, die Auto-Kennzeichen beim Ein- und Ausfahren scannt und so die Parkdauer berechnet. Die Parkgebühr bleibt unverändert bei maximal sechs Euro für 24 Stunden. Bezahlt wird entweder per Smartphone-App "Easy Park" oder traditionell mit Karte oder Münzen am Automaten.

Papiertickets oder Plastikmünzen und entsprechender Müll fallen weg. Der Datenschutz bleibe gewährleistet, wie die Tierparkleitung versichert. Das System erfasst nicht, welche oder wie viele Personen im Auto sitzen. Die Scans sind nur für den Betreiber einsehbar und werden nach Verlassen des Parkplatzes automatisch gelöscht. Eine solche vorübergehende Erfassung von Kennzeichen sei durch Artikel 6 der Datenschutzgrundverordnung gedeckt, heißt es. Das Parksystem dürfte das Problem zwar lindern, aber nicht lösen: Zwar ergab eine Verkehrsstudie 2015, dass gut zwei Drittel der Münchner Tierparkfreunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Fahrrad anreisen.

Allerdings erfreut sich der Zoo anhaltender Beliebtheit bei Tagesausflüglern aus ganz Süddeutschland und Österreich, die auch weiterhin nicht kurz vor dem Ziel auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen dürften. Seit Jahren diskutieren Kommunalpolitiker diverse Lösungsvorschläge. Realisiert wurde bisher ein Parklizenzgebiet in der Schönstraße. Ein Kombiticket für Tierpark und MVG lehnen Stadt und Tierpark AG wegen der Kosten ab. Ebenfalls aus finanziellen Gründen ruht das vom Tierpark angestoßene Projekt eines Parkhauses in Siebenbrunn bis auf weiteres - und mit ihm die Kontroverse um den Naturschutz am Isarhang.

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