Es tut sich viel im Tierpark Hellabrunn. Nachwuchs, neue Tiere und der Umbau bestehender Gehege haben dem Tierpark an der Isar in den vergangenen Monaten einige Neuerungen gebracht. Doch die Umbauarbeiten gehen weiter, neue Tiere warten auf ihren Einzug. „Ein Tierpark ist eine Dauerbaustelle“, sagt Tierparkdirektor Rasem Baban. „Es gibt immer etwas zu tun.“
Ein besonders großes Projekt ist wohl der im Herbst 2022 gestartete Umbau der Dschungelwelt, einer großen Zeltkonstruktion mit Außenanlage im Parkbereich Asien. Auf die Eröffnung müssen die Besucher aber noch etwas warten, die Umbauarbeiten haben sich verzögert.
Nächstes Jahr im Sommer soll es so weit sein. Einige Bewohner sind bereits aus anderen Zoos geordert. Welche neuen Tierarten genau einziehen werden, verrät der Tierparkchef aber noch nicht.
Geplant sei für die Besucherinnen und Besucher außerdem ein Einblick in die Unterwasserwelt Asiens. Zudem sollen sie auf einem begehbaren Steg über die ehemalige Außenanlage der Löwen laufen können. Welche Tiere dann dort zu sehen sein werden, ist noch unklar. Thematisch liegt der Fokus des neuen Dschungelhauses auf Südostasien, insbesondere Indonesien. Der Tierpark kooperiere dazu auch mit einem Artenschutzprojekt, das sich mit dem Erhalt der Tiere im Zoo und in Indonesien befasse, berichtet Rasem Baban.
Ein besonderes Highlight besonders für Kinder ist das Maushaus. Im nächsten Jahr soll es umgebaut werden, außerdem sollen neue Bewohner einziehen. Tierparkdirektor Baban kündigt eine „sehr besondere Maus“ an, die vom Aussterben bedroht ist. Ein paar Hinweise gibt es: Die Maus stamme aus der Region und trage auch einen entsprechenden Namen.


Fast schon bereit für die Rückkehr der alten Bewohner ist das Gehege der Nilgauantilopen. Aktuell befinden sie sich noch in einem Ausweichquartier. Die Sanierung sei nötig, weil Huftiere den Boden im Laufe der Zeit verhärteten, erklärt Kuratorin Lena Bockreiß. Hinzu komme, dass bei der Reinigung des Geheges mit Rechen und Besen auch immer etwas Boden abgetragen wird. Dabei entstünden Kanten zu Futterplattformen, Wassergräben und zum Stall.
Nicht nur einen neuen Boden, sondern auch eine neue Ausstattung haben die Tiere bekommen. So wurde eine Insel mit einem Flachwasserbereich geschaffen, in dem die Antilopen fortan stehen können. Für die Besucher hat das den Vorteil, dass sie den Tieren noch näher kommen können. Außerdem gibt es einen neuen Futterbaum und verschiedene Böden wie Gras oder Sand, damit die Tiere ihre Hufe natürlich abreiben können. Auf dem Gelände soll noch eine weitere Tierart aus dem asiatischen Raum einziehen, die vom Aussterben bedroht ist.
Ein schönes neues Gehege haben die Mishmi Takine bereits, bald werden Mutter und Tochter ein neues Mitglied aus dem Tiergarten Nürnberg willkommen heißen. Die Tiere gehören zur Familie der Hornträger, zu der auch Antilopen und Gazellen zählen. Mit dem Männchen möchte der Tierpark in die Zucht der vom Aussterben bedrohten Tiere einsteigen. Gute Nachrichten für Tiere und Besucher: Mit dem neuen Gehege werden die Winterzäune nicht mehr benötigt, die sonst hinter dem Wassergraben aufgestellt wurden.
In diesem Sommer neu in der Welt der Affen eingezogen sind zwei Kugelgürteltiere. Wer jedoch Schwierigkeiten hat, beide Tiere gleichzeitig zu erspähen, hat nicht einfach nur Pech. Beim Zusammentreffen der Tiere ist direkt Nachwuchs entstanden. Da das Weibchen noch mit der Pflege ihres Jungtiers beschäftigt ist, wird sie sich erst später ihrem männlichen Artgenossen zugesellen. Ob der Nachwuchs dann mitkommen darf, ist noch nicht entschieden.