Tierpark Hellabrunn:Knall im Elefantenhaus

250 Kilo Sprengstoff und eine große Staubwolke: Im Tierpark Hellabrunn ist die denkmalgeschützte Kuppel des Elefantenhauses gesprengt worden. Innerhalb von wenigen Sekunden stürzte die tonnenschwere Konstruktion zusammen. Und die Elefanten? Blieben cool.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Dieses Bild ist nun Geschichte: Die Kuppel des Elefantenhauses im Tierpark Hellabrunn ist gesprengt worden. Das Gebäude war bereits seit Ende 2010 wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Wie es aussieht, wenn eine 18 Meter hohe und 300 Tonnen schwere Stahlkonstruktion gesprengt wird?

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Quelle: SZ

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Erst ist eine große Staubwolke zu sehen - wegen des nassen Wetters in den vergangenen Tagen sei sie aber noch vergleichsweise überschaubar und keine Belastung für die Tiere, sagte Sprengmeister Eduard Reisch. Er war für den Ablauf zuständig: "Wir haben hier eine Lockerungssprengung durchgeführt, das heißt die Kuppel und die Stützkonstruktion wurden mit rund 250 Kilogramm Sprengstoff, verteilt auf rund 2500 Bohrlöcher, innerhalb von Sekundenbruchteilen in kleine Teile gesprengt."

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Obwohl Sprengmeister Reisch alles genau geplant hat, durfte niemand zuschauen - sicherheitshalber. Besonders spannend wäre es Reisch zufolge aber sowieso nicht gewesen: "Von außen konnte man da wenig sehen, weil alle Dächer und Öffnungen mit schweren Sprengschutzmatten und dicken Vlieslagen bedeckt waren."

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Die Elefanten und die Tiere der angrenzenden Anlagen hatten den Morgen gut geschützt in ihren Stallungen verbracht, heißt es in einer Mitteilung des Tierparks. Ihre Pfleger hielten sich in der Nähe auf, um notfalls beruhigend eingreifen zu können.

Nachdem das Elefantenhaus seit Wochen Baustelle ist, seien Elefantenkind Ludwig und seine Familie den Lärm und zeitweilige Erschütterungen inzwischen gewöhnt. Sie waren zudem von den Pflegern in letzter Zeit noch an ungewöhnliche Geräusche gewöhnt worden. Ihre Reaktion bei der Sprengung: eher gleichmütig.

Revierleiter Andreas Fries hierzu: "Jede Silvesternacht mit der stundenlangen Knallerei bedeutet deutlich mehr Stress für die Tiere. Allerdings werden wir heute trotzdem vorsorglich auf die Elefanten-Show verzichten."

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Von der Kuppel selbst ist außer Staub nichts übrig geblieben. Das Elefantenhaus wird nun aufwendig saniert. "Unser Hellabrunner Wahrzeichen soll äußerlich wieder so aussehen wie vor 100 Jahren, innen aber wird es heller und weitläufiger - die Tiere werden mehr Platz haben, und die Besucher werden sie besser sehen können", sagte Christine Strobl, Aufsichtsratsvorsitzende des Tierparks und 3. Bürgermeisterin. Die Stadt München unterstützt die Sanierung mit 15 Millionen Euro.

Sprengung Kuppel im Elefantenhaus

Quelle: Tierpark Hellabrunn/ Marc Müller

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Das denkmalgeschützte Elefantenhaus wurde 1914 im byzantinischen Stil von dem Münchner Architekten Emanuel von Seidl erbaut. Seine Kuppel, eine Konstruktion aus Stahlbeton und Glas, ist eine der ersten freitragenden Stahlbetonkuppeln weltweit. Auf dem Bild ist die Kuppel bereits ohne das Glasdach zu sehen. Nun soll sie originalgetreu nachgebaut werden - ob der Denkmalschutz bestehen bleibt, steht allerdings noch nicht fest.

Wie die Sprengung genau ablief, sehen Sie hier auch im Video.

© SZ.de/infu
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