14. Oktober, Schloss Nymphenburg
In alter Zeit dienten die Fische im Nymphenburger Park zur Versorgung der Schlossbewohner. Heutzutage kann jeder das "fürstliche Fischangebot" auf den Tisch bekommen, wenn er sich nur am Tag der Bachauskehr vor dem Johannisbrunnhaus anstellt. Rund 50 Kunden waren es am Samstag.
Gereicht hätten die 700 Kilo Karpfen, 25 Kilo Hecht, 15 Kilo Aal und zehn Kilo Waller für viel mehr Menschen. Der Rest der Fische wird in andere Gewässer im Umland umgesetzt. Die Bachauskehr ist nötig, um den Kanal von Sediment zu befreien und zu reinigen. Flaschen, Schirme, Fahrradschlösser und manch anderen Schrott fanden die 30 Freiwilligen des Fischereivereins Odelzhausen, die acht Stunden lang das Leerfischen am Samstag mit Keschern und unter Einsatz von elektrischem Strom erledigten. Das, so der Vorsitzende Erwin Scheuböck, sei für die Tiere die schonendste Methode - Netze könnten die Schuppen verletzen. Ist der Kanal wieder geflutet, setzen die Ehrenamtlichen neue, einjährige Tiere ein. In einem Jahr werden die wieder auf stattliche Größe angewachsen sein. Grund dafür ist das viele Brot, mit dem die Münchner hier - verbotenerweise - die Enten füttern, so Scheuböck: "Auf dem Land wachsen die Karpfen halb so schnell."