Therese Giehse konnte rigoros sein: „Ich lass’ niemanden in mein Gesicht“, sagte sie einst in einem Fernsehinterview. „Ich lass’ mich nie schminken. Und ich schminke mich auch nicht.“ Einmal habe eine Maskenbildnerin sie gefragt: „Ja, gnädige Frau, was machen wir jetzt. Sie haben immer dasselbe Gesicht.“ Das schien ihr offensichtlich befremdlich, sollte Therese Giehse doch auf der Bühne sterben und dann tot sein. Doch die Schauspielerin ließ sich nicht beirren. „Das kann man mit einer Kleinigkeit machen.“ Mit den Haaren zum Beispiel, erzählt sie im Interview, während sie sich eine winzige Haarsträhne hinterm Ohr hervorzieht. „Und schon war ich tot. Nein, das muss man können. Es hängt so viel vom Können ab, nicht wahr, dass man diese äußeren Mittel mit der Zeit überhaupt alle wegschmeißen muss.“
Zum 50. Todestag der Schauspielerin Therese Giehse„Ich will ja nicht schön sein. Ich will bloß zum Theater“
Lesezeit: 6 Min.

Sie war die erste „Mutter Courage“ auf der Bühne und die Anna Häusler in Helmut Dietls Fernsehserie „Münchner Geschichten“: Vor 50 Jahren starb die große Schauspielerin Therese Giehse.
Von Yvonne Poppek

„Eliza“ am Staatsschauspiel Nürnberg:Lady wider Willen
Der Nürnberger Schauspielchef Jan Philipp Gloger verabschiedet sich vor seinem Wechsel ans Wiener Volkstheater mit der Uraufführung „Eliza“. Lustigerweise handelt es von einer Frau, die wiederkehrt und Rache übt.
Lesen Sie mehr zum Thema