Die Landshuter Allee ist eine der meistbefahrenen Straßen Europas. "Da geht's nicht ums Hupen oder Jagen der Motorräder. Es ist ein permanentes Hintergrundgeräusch, ein extrem hoher, gleichmäßiger Lärmpegel", sagt Michael Lotterschmid. "Gesundheitlich nimmt einen das mit." Am Platz der Freiheit, wo die Fahrspuren überirdisch laufen, könne man kein Fenster aufmachen - egal ob bei Tag oder Nacht. Lotterschmid wohnt "in zweiter Reihe" in der Gabrielenstraße, also nicht direkt an der Autobahn. Doch er hat Bekannte, die unmittelbar betroffen sind: "Ein Freund von mir war Schichtarbeiter. Der hat gesagt, dass er mit Tabletten schlafen muss." Dass es in Städten laut sei, das wisse er natürlich, sagt Lotterschmid. Doch die permanente Belastung der Landshuter Allee, "das schafft man nicht". Lotterschmid ist Sprecher der Bürgerinitiative "Pro Landshuter Allee", die möglichst schnell einen Tunnel für diesen Teil des Mittleren Rings fordert, mit dem sich Feinstaub, Kohlendioxidbelastung und Lärm verringern ließen. So wie am Luise-Kiesselbach-Platz. Die Anwohner dort seien durch den Tunnel nun deutlich weniger belastet, kein Vergleich sei das zu früher. Für den Tunnel an der Landshuter Allee gebe es zwar einen Grundsatzbeschluss des Stadtrats, aber wann er gebaut werde, das sei unklar. Lotterschmid wünscht sich eine konkrete Planung in einem überschaubaren Zeitraum. "Die Rede war bisher von acht bis zehn Jahren, das ist Unsinn."
Thema des Tages:Laut und schmutzig
Von Texte: Sarah Beham
© SZ vom 29.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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