Süddeutsche Zeitung

Thema des Tages:Gestacheltes Bier

Es war alte Schmiedetradition, in das frisch gezapfte Dunkle einen zuvor im Feuer erhitzten Metallstachel zu halten. Dadurch karamellisierten sich die unvergorenen Zuckeranteile und ließen das so erwärmte Getränk milder schmecken. Für 3,70 Euro lässt sich diese Tradition am Rindermarkt erwerben, bei "Spöckmeier's Christkindl Stüberl". Macht was her, wie der glühende Metallstab ins Glas versenkt wird und das Bier leicht zu dampfen beginnt, keine Frage. Dann aber ist der spaßigste Teil vorbei, denn nun ist das gestachelte Bier zum Verzehr freigegeben. Mit gutem Willen lässt sich herausschmecken, dass das Getränk etwas süßer geworden ist durch die Behandlung; um sicherzugehen, hätte man allerdings vorher mal probieren sollen. Was sich sicher sagen lässt: Kurz mit einem Metallstab erhitzt heißt bestenfalls lauwarm. Und so schmeckt das gestachelte Bier, wie lauwarmes Bier eben so schmeckt. LKA

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SZ vom 12.12.2015 / LKA
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