Fotografie:Vom Mut zum Leid

Der Münchner Hanns Holdt fotografierte Roswita Bössenroth um das Jahr 1925 im sogenannten JosPe-Verfahren. (Foto: Sammlung Elke Tesch Berlin)

München war vor 1933 ein Biotop der künstlerischen Avantgarde - auch in der Theaterfotografie. Weshalb, das erklärt ein Vortrag im Theatermuseum.

Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung über die Theaterfotografie in der Weimarer Republik ist auch viel spezifisch Münchnerisches zu entdecken. Denn gerade die bayerische Metropole war vor 1933 ein künstlerischer Nährboden der unterschiedlichsten Talente in Literatur, Kunst, Theater und Tanz. München war, so die Ausstellungsmacherinnen, auch "ein Anziehungspunkt für die modernen, sich aus der patriarchalischen Gesellschaft emanzipierenden Frauen, die Münchens fortschrittliche private Ausbildungsstätten zu nutzen wussten".

Heute sind viele ihrer Arbeiten vergessen - auch die des Münchner Fotografenpaares Hanns Holdt und Lise Lobe. Der Einschnitt in der Kulturwelt, der einherging mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, war tief. Mit ihrem Vortrag "Gefeiert. Verfolgt. Vergessen. Fotografinnen im Exil" schildert Brigitte Bruns die Folgen. Aus Dokumenten, Presseausschnitten, Briefwechseln und Tagebuchnotizen erschließt sie die Biografien und fragt nach den Auswirkungen ihrer Entwurzelung auf künstlerische Handschriften.

Vortrag zur Theaterfotografie in München im Dt. Theatermuseum, Galeriestraße 4a, So., 12. Feb., 15 Uhr; Anmeldung unter kontakt@deutschestheatermuseum.de

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