Theatermonolog:Was Frau bewirken kann

Juliane Köhler wird drei verschiedene Rollen verkörpern und die Zuschauer über Zoom direkt anspielen. (Foto: Adrienne Meister)

Drei unterschiedliche Frauen und das Thema Verantwortung: Juliane Köhler schlüpft in "Niemand wartet auf Dich" im Residenztheater in alle Rollen.

Von Christiane Lutz

Die holländische Dramatikerin Lot Vekemans ist für ihre eindringlichen Monologe bekannt. In denen schiebt sie häufig historische Figuren ins Rampenlicht und verschafft ihnen ein Eigenleben. Etwa dem Jesus-Verräter Judas, der Schwester der Antigone hat sie eigene Stücke gewidmet. Ihre Text sind tiefe Psychogramme und dabei immer auch unterhaltsam. Bei "Niemand wartet auf Dich" aber geht es um gleich drei Frauenfiguren, alle gespielt von Juliane Köhler am Residenztheater, die sich jede auf ihre Weise mit der Frage nach Verantwortung auseinandersetzen. Die 85-jährige Gerda beispielsweise fängt an, herumliegenden Müll aufzuräumen, statt sich nur darüber aufzuregen. Politikerin Ida hat keine Lust mehr auf Machtspielchen und tritt nach einer Niederlage von ihrem Parteivorsitz zurück. Und die dritte ist die Schauspielerin selbst, die die Kraft ihres Berufs anzweifelt und sich wünscht, mehr bewirken zu können. Daniela Kranz, Leiterin des "Resi für alle", hat das Solo inszeniert, das nun online über Zoom Premiere hat.

Niemand wartet auf dich, Online-Premiere am Freitag, 22. Januar, 19 Uhr, Infos: residenztheater.de

© SZ vom 21.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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