Süddeutsche Zeitung

Personalie:Neues Spiel

Barbara Gronau folgt auf Hans-Jürgen Drescher als neue Präsidentin der Theaterakademie August Everding.

Von Susanne Hermanski, München

Barbara Gronau übernimmt nach den Sommerferien die Theaterakademie August Everding als deren Präsidentin. Kunstminister Markus Blume gab bekannt, dass an diesem Donnerstag ihr Vertrag unterzeichnet worden sei. Spekulationen in der Branche, die Eigenständigkeit der von ihrem Namensgeber gegründeten Institution könnte in Gefahr sein, und sie könnte zur Gänze in der Hochschule für Musik und Theater eingegliedert werden, erübrigen sich damit.

Dazu Blume: "Mit Professorin Gronau ist gewährleistet, dass die Theaterakademie eine starke und unabhängige Einrichtung ganz eigener und besonderer Art bleibt. Das war mir wichtig. Bei meinem Besuch an der Akademie heute konnte ich spüren: Frau Gronau hat dort schon vor ihrem Amtsantritt großen Rückhalt und viele Fans. Ich bin mir sicher, dass sie weiterhin für eine sehr hohe Qualität sorgen und gleichzeitig eine neue Ära der Akademie begründen wird." Sein Dank gelte Hans-Jürgen Drescher, "der das Haus in seinen acht Jahren dort maßgeblich geprägt hat".

Barbara Gronau, geboren 1972 in Berlin, wurde 2013 als Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters an die Universität der Künste Berlin berufen. Dort leitete sie als Dekanin die Fakultät Darstellende Kunst und sie verfügt selbst über Erfahrungen als Dramaturgin, Kuratorin und Performerin. "Für mich sind die Künste Seismographen der Gegenwart", sagt sie. "In einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche und Krisen sind traditionelle Modelle von Repräsentation, Ökonomie und Handeln untauglich geworden. Angesichts pandemischer Krisen, einer Rückkehr des Krieges nach Europa und eines spürbaren Klimawandels müssen wir uns fragen, wie wir leben können und leben wollen. Das Theater reagiert in vielfältiger Weise darauf." Und sie wird es nun gemeinsam mit den Münchner Studierenden tun.

Zeitgleich mit Gronaus Amtsantritt wird Regierungsdirektor Felix Kanbach aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst das Amt des Geschäftsführenden Direktors an der Theaterakademie übernehmen.

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