Was läuft für Kinder und FamilienFlugreisen nach Nimmerland

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Mit virtuoser Sprungakrobatik tanzt Luca Seixas als Peter Pan auf der Insel Nimmerland gegen die Piraten an.
Mit virtuoser Sprungakrobatik tanzt Luca Seixas als Peter Pan auf der Insel Nimmerland gegen die Piraten an. (Foto: Marie-Laure Briane/Staatstheater am Gärtnerplatz)

Auf Abenteuerreisen geht es mit Peter Pan im Gärtnerplatztheater oder mit einer Zeitmaschine im Marionettentheater. Beim Festival Rampenlichter zeigen junge Talente ihre eigenen Stücke. Die kann man künftig auch im Schauburg-Labor entwickeln.

Von Barbara Hordych

Lange bevor Google Maps seinen Siegeszug auf den Handys antrat, gab es weitaus poetischere Varianten der Wegbeschreibung: „Am zweiten Stern rechts und dann immer geradeaus“ lautet beispielsweise eine fantasiebeflügelnde Richtungsangabe, die legendär wurde durch die Geschichte von Peter Pan, dem Jungen, der nie erwachsen werden will. Gemeinsam mit Wendy und ihren beiden Brüdern fliegt er durch die Nacht zur Insel Nimmerland, wo es unter anderem gilt, gegen Piraten und deren gefährlichen Anführer, Peters Spezial-Feind Käpt'n Hook, zu kämpfen. Aus der Geschichte des schottischen Schriftstellers James Matthew Barrie formte der Choreograf Emanuele Soavi 2016 mit der Tanz-Kompagnie des Gärtnerplatztheaters ein sprunggewaltiges Ballettmärchen zwischen Akrobatik, Capoeira, klassischem und zeitgenössischem Tanz, das am 13., 25. und 26. Juni noch einmal auf die Bühne des Gärtnerplatztheaters zurückkehrt.

Die Premiere im Münchner Marionettentheater erzählt von einem Abenteuer, das der Erfinder Korbinian Fox und seine Nichte Fania mit einer Zeitmaschine erleben.
Die Premiere im Münchner Marionettentheater erzählt von einem Abenteuer, das der Erfinder Korbinian Fox und seine Nichte Fania mit einer Zeitmaschine erleben. (Foto: Münchner Marionettentheater)

Ein Flugabenteuer ins Ungewisse unternimmt auch Fania, die Nichte von Professor Korbinian Fox, im Münchner Marionettentheater. Als sie ihren Onkel besucht, arbeitet der gerade an seiner neuesten Erfindung, einer Zeitmaschine.  Kaum ist Fania mit ihr alleine, legt diese einen unerwarteten Start hin – und plötzlich ist Fania verschwunden.  Alarmiert machen sich Onkel Korbinian und sein Assistent auf die Suche. Das Science-Fiction-Abenteuer Korbinian Fox und die Zeitmaschine für Kinder ab fünf Jahren ist am 13. Juni um 15 Uhr in einer öffentlichen Generalprobe zu erleben und steht nach seiner Premiere am 14. Juni bis 22. Juni auf dem Spielplan.

So schön es auch ist, vom Zuschauerraum eines Theaters aus spannende Geschichten zu verfolgen – mitunter ist es noch schöner, sich selber welche auszudenken und auf die Bühne zu bringen. Das beweist alle zwei Jahre das Tanz- und Theaterfestival Rampenlichter, das in München Produktionen von und mit jungen Menschen von sechs bis 27 Jahren zeigt. Die Themen der elf Stücke haben sich die jungen Künstler und Künstlerinnen aus ganz Deutschland, der Schweiz, England und der Ukraine selbst gewählt, auch die Texte und die Inszenierung weitestgehend eigenständig erarbeitet. Vom 11. bis 23. Juli zeigen die rund 160 Akteure im Kreativquartier, was sie beschäftigt: Da geht es um Schönheitsnormen in der Popkultur, um den Ausbruch aus totalitären Systemen, aber auch um „die besten Beerdigungen der Welt“, die eine Gruppe vom Theater Lübeck als tänzerischen Dialog über den Tod und das Leben gestaltet. Neben den Aufführungen laden Workshops und zwei Gesprächsabende zu Demokratie im Pathos zu Begegnungen und Diskussionen ein.

Aber auch wenn das Festival vorbei ist und all die jungen Darsteller wieder abgereist sind, gibt es in München einen neuen Ort, an dem Kinder und Jugendliche gemeinsam Zeit verbringen und sich kreativ ausprobieren können: Das Schauburg-Labor am Karl-Preis-Platz in Ramersdorf ist jetzt offiziell eröffnet worden. Ein „Dritter Ort“ sozialen Miteinanders, neben dem Zuhause und der Schule, an dem sich Kinder und Jugendliche ohne Konsumzwang im Café treffen, Theater erleben und vor allem auch selbst gestalten können, erklärten Schauburg-Intendantin Andrea Gronemeyer und Max Wagner von der Beisheim Stiftung. Seit vergangenem Herbst haben dort bereits rund 3000 Kinder und Jugendliche an den partizipativen Angeboten, insbesondere an den Laboren zum Mitmachen, kurz „Labs“ genannt, teilgenommen.

Als deren Ergebnis zeigten unter anderen Sechs-bis Zehnjährige Theaterfans ihre „Reise zum Seelentier“, eine bezaubernde tänzerisch-theatrale Darbietung mit sprechenden Bäumen, rollenden Steinen und einem orakelnden dreiköpfigen Drachen. Von ihrem großen Spaß an der Entwicklung der Gewinnspielshow Schnelles Geld berichteten indes Ervin Nimanaj und Hassib Fazli, beide 17, aus Ramersdorf und Neuperlach. Sie entstand als Koproduktion mit den Kammerspielen und wird wieder bei dem Treffen der bayerischen Jugendtheaterclubs, das vom 24. bis 27. Juli an der Schauburg stattfindet, zu sehen sein. Wer jetzt Lust auf Theater bekommen hat: Noch gibt es freie Plätze in den Ferien-Labs in Ramersdorf vom 10. bis 13. Juni.

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