Süddeutsche Zeitung

München heute:Historisch belastete Straßennamen / Passant entdeckt Leiche / The Cure in der Olympiahalle

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Natalie Sablowski

Historisch belastete Straßennamen - ein heikles Thema, das in München seit Jahrzehnten nun schon diskutiert wird. Eine dieser Straßen, um die es geht, ist die Hilblestraße. Sie wurde 1956 zu Ehren von Friedrich Hilble benannt. Der Straßenerläuterung nach hat er sich als Leiter des städtischen Wohlfahrts- und Jugendamtes verdient gemacht.

Vor etwa 20 Jahren machte die Geschichtswerkstatt Neuhausen auf Hilbles NS-Vergangenheit aufmerksam. Eine genauere Untersuchung bestätigte später, dass Hilble zwar nicht der NSDAP angehörte, aber ein Antisemit und bereitwilliger Vollstrecker von Nazi-Gesetzen war. Er soll Juden die Sozialhilfe verweigert, sie als im NS-Jargon "asozial" gebrandmarkt und dazu beigetragen haben, dass sie in Arbeits- und Konzentrationslager gebracht wurden. Das Stadtarchiv empfahl schon 2015 eine Umbenennung der Hilblestraße.

Im selben Jahr beschloss jedoch der Stadtrat, systematisch alle Straßen Münchens auf nationalsozialistische, antisemitische, rassistische oder kolonialistische Belastung zu prüfen. Etwa 327 Straßennamen stellten sich als diskussionsbedürftig heraus, in 45 Fällen sah das Stadtarchiv direkt Handlungsbedarf (SZ Plus). Eine Entscheidung zu diesen 45 Straßen wird um den Jahreswechsel herum erwartet.

Da für die Hilbestraße bereits ein Namensvorschlag aus dem Bezirksausschuss kam, zog der Stadtrat die Umbenennung vor. Diesen Freitag nahm die zehnjährige Diskussion mit der Einweihung des neuen Schildes nun ein Ende. Am 2. November soll die Straße dann offiziell nach der Künstlerin Marie-Luise Kohn in Maria-Luiko-Straße umbenannt werden.

Für die einen ein unnötiger Verwaltungsakt, für die anderen eine wichtige Revision einer 66 Jahre alten und politisch falschen Entscheidung.

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Sternekoch Heinz Winkler ist gestorben Der Tod des 73-Jährigen kam überraschend nach einem Zusammenbruch zuhause in Aschau. Winkler war ein Ausnahmetalent in der Küche (SZ Plus) - er wurde mit kurzen Unterbrechungen über 20 Jahre hinweg mit drei Sternen ausgezeichnet.

Patschulisüß und kellerkalt Die in Würde ergraute Goth-Pop-Institution "The Cure" um Mastermind Robert Smith begeistert in der Olympiahalle mit einem Konzert quer durch sämtliche ihrer Schaffensphasen.

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